47 Anwesende haben über das Schicksal tausender Einwohner und Franken entschieden: Die Gemeindeversammlung Zizers senkte den Steuerfuss um zehn Prozent.
2400 Stimmberechtigte leben in Zizers. Nur 47 von ihnen, die anwesenden Gemeinderäte nicht mitgezählt, haben sich am Donnerstagabend in den Lärchensaal an die Gemeindeversammlung begeben. Der erläuternde Bericht hatte keine grossen Geschäfte propagiert: Auf dem Programm standen der Veranschlag 2019, ein neues Konzept für die Wasserbezüge Tardis und ein neues Prozessleitsystem für die Wasserversorgung im Brandfall.
Alle drei Geschäfte brachten keine grossen Diskussionen und wurden von der Mehrheit angenommen. Bis auf den Steuerfuss. «Wir beanstragen angesichts der Projekte der nächsten Jahre, den Steuerfuss unbedingt bei 90 Prozent zu belassen», sagte Gemeindepräsident Peter Lang. Die GPK, von der kein einziges Mitglied erschienen war, liess dasselbe ausrichten.
Diese Meinung teilte die FDP nicht. «Wir wollen eine Senkung des Steuerfusses um zehn Prozent beantragen», sagte Antonio Nigro. «Wir haben mit 14 Millionen Franken eine sehr gute Liquidität. Wir haben keine Fremdschulden.» Es sei ein wichtiger Schritt an die Angleichung der Steuerfüsse in der Herrschaft und auch in Chur liege er mit 88 Prozent unter demjenigen in Zizers. «Die letzte Steuersenkung liegt zehn Jahre zurück», sagte Antonio Nigro. Er stellte den Antrag auf eine geheime Abstimmung.
Diese Meinung teilte Schulvorsteher Bruno Derungs nicht. «Ich muss meinem Kollegen widersprechen», sagte er. «Es wäre verheerend, wenn wir den Steuerfuss senken würden.» In den nächsten Jahren stünde mit dem Projekt des Primarschulhaus-Neubaus eine wichtige Investition an. «Niemand zahlt gerne Steuern.»
Die Stimmberechtigten liessen sich davon nicht beeindrucken. Sie stimmten zuerst einer geheimen Abstimmung und danach der Steuerfuss-Senkung von 10 auf 80 Prozent mit 29 zu 19 Stimmen bei einer Enthaltung zu.
(Bild: GRHeute)