Es gibt Mineralbäder und es gibt die Tamina Therme. Dort gibt es ab nächstem Jahr ein Paradies für Saunaliebhaberinnen und -liebhaber, das sich gewaschen hat und dazu ein neues Bistro im Hermitage.
«Bad Ragaz», konnte man kürzlich andernorts hören, «würde gern zum Bündnerland gehören.» Man versteht das, denn während nebenan im Bündnerland bei strahlendem Sonnenschein noch fast T-Shirt-Wetter ist, ist es um die Tamina Therme empfindlich kalt.
Zumindest äusserlich.
Innerlich wird wird alles getan, um Heissluft-Fanatikern ein neues Heim zu schaffen. Zwischen dem Thermalbad und dem Haus Hermitage, einst eine Dependance für die Adeligen dieser Welt, wird emsig gebaut. Blockhäuser. Eines wird eine Sauna, das andere, mit Panoramafenstern, ein Ruheraum. Zwischen den Blockhäusern und dem Hermitage gibt es einen ellipsenförmigen kleinen See, der sich auch zum Kneippen eignet. Im Hermitage ist ein neues Bistro eröffnet worden, das den Sauna-Gängerinnen und -gängern kleine Snacks und Drinks ermöglicht.
«Geschichte trifft auf Moderne»
Im Hermitage riecht es noch nach frischem Holz, der Geruch des Farbanstrichs hat sich noch nicht verflüchtigt. «Geschichte trifft auf Moderne», sagt Daniel Grünenfelder, Geschäftsführer der Tamina Therme, am Donnerstagnachmittag vor den Medien in Bad Ragaz. Das Hermitage ist im Jugendstil gebaut worden, und wie das so ist mit so alten Gebäuden, musste alles auch im Jugendstil bleiben. «Es ist eine Hassliebe», sagt Daniel Grünenfelder.
Aus dem Erdgeschoss ist in diesem Sinne ein hübsches Bistro geworden. Der Jugendstil zeigt sich im Parkett, in der Bemalung der Wände – aber nicht im Angebot des Bistros. «Verpflegung ist eine wichtige Komponente der Erholung», sagt Annette Fink, operative Leiterin der Tamina Therme. «Die Leute sollen sich gesund verpflegen können.»
Die Therme hat einiges in die gesunde Verpflegung ihrer Gäste investiert. So soll es Brühen mit frei wählbaren Toppings geben. «Man verliert in der Sauna viel Salz, das muss der Körper zurück bekommen», sagte Annette Fink. Es gibt Quiches und leichte Sandwiches und acht verschiedene Teemischungen, darunter auch den hauseigenen Tamina Tee, Smoothies und Thermewasser mit Kräutern. Das Bistro ist bereits geöffnet.
Der Grat zwischen Unterhaltung und Ruhe
Noch bis im Februar müssen sich die Heissluft-Fanatikerinnen gedulden. Am Wochenende vom 1. bis 3. Februar wird das neue Blockhaus geöffnet. Es ist durch einen blickdichten Zaun vom Thermalbad getrennt. Auf 87 Quadratmetern werden sich 120 Personen mit ausgestreckten Ellbogen bequem verteilen können, wie Daniel Grünenfelder sagt. Es ist die grösste Sauna in der Schweiz, das Projekt ist einzigartig.
Es riecht nach Holz, und das ist auch das Ziel der Anlage: «Man wird sich wie mitten im Wald fühlen», sagt Daniel Grünenfelder. Für die ganze Konzeption wurden die neuesten Erkenntnisse umgesetzt, so zum Beispiel, dass der Saunameister rund um den Aufgussofen gehen kann, um die heisste Luft optimal zu verteilen. Die Aufgüsse werden nach den Bedürfnissen der Gäste gestaltet; weitere Tipps kamen aus der Lehre von Kräuter Pfarrer Künzle.
Für alle, die das Erlebnis Sauna gerne mal ausprobieren wollen, sich aber noch nicht getrauen, vor fremden Leuten auszuziehen, gibt es noch eine Textilsauna, wie Daniel Grünenfelder sagt. «Es ist eine Biosauna und passt zum Bad. Wir können die Leute so ans Saunieren heranführen, ohne dass sie Berührungsängste haben müssen.» Das wichtigste aber, das weiss auch Daniel Grünenfelder, ist das Personal: «Wir hoffen, die Sauna mit unseren Mitarbeitern beseelen zu können.»
Weitere Infos gibts unter: https://www.taminatherme.ch
(Bilder: GRHeute)