Eine neue Buchungs- und Kommunikationsplattform für Menschen mit Handicap startet als Pilotprojekt in drei Schweizer Tourismusregionen.
Die Tourismusbranche hat das Potential noch nicht wirklich erkannt: Ein Gästesegment von über 80 Millionen Personen in der EU und 1,8 Millionenin der Schweiz wird bis heute nur rudimentär angesprochen. Menschen mit Handicap: Sie alle reisen in Begleitung von Partner und Partnerinnen, Familie, Freunden. Diese übernachten, essen, kaufen ein, benutzen Freizeitangebote, buchen Kurse etc. Diese Gäste zu erreichen, ist das Ziel der neuen Internetseite: Sie bündelt vorhandene und künftige touristische Dienstleistungen auf einer Buchungsplattform. Deren Mehrsprachigkeit öffnet sie nicht nur für Kunden aus der Schweiz, sie präsentiert die Schweiz auch auf dem europäischen Markt als fortschrittliches Tourismusland.
Geplant sind insbesondere umfassende «all-inclusive»-Angebote nach dem Motto „Destination digitalement integrée“. Dies öffnet den Menschen mit Handicap den Zugang zu allen touristischen Dienstleistungen. Sie finden Hotels, Restaurants, Gesundheits- und Freizeitangebote ihren Bedürfnissen entsprechend auf einen Klick. Zudem können sie die Anreise (Fahrpläne), Autovermietung, Rotkreuz Fahrdienste, Begleitung vor Ort etc. direkt buchen und erhalten zu spezifischen Fragen Beratung.
Nutzbringend für Tourismus und Behinderte zugleich
Das Projekt basiert auf einer im Februar 2017 abgeschlossenen empirischen Untersuchung mit der Universität Bern bei Menschen mit Handicap. Diese zeigt, dass die bestehenden Informationskanäle auf Menschen mit Handicap nur marginal eingehen. Zwar gibt es Angebote für Gruppenreisen und spezifische Einrichtungen. Kaum greifbar hingegen sind Angebote für alle Menschen mit Handicap, die unabhängig, selbständig und individuell reisen möchten.
Testläufe bereiten den definitiven Markteintritt vor
Gestartet wird in drei Tourismusregionen mit einem Pilotprojekt, eine davon ist die Surselva, dort geht es im Frühling 2019 los. Damit sollen gesellschaftliche, wirtschaftliche und technische Risiken erkannt und Verbesserungen vor der schweizweiten Einführung möglich werden. Der Start mit der Buchungsplattform für alle Tourismusregionen der Schweiz ist für den Sommer 2019 geplant, der Eintritt in den europäischen Markt soll 2021 erfolgen.
(Quelle/Bild: zVg.)