Kaum ist der Rücktritt von Bundesrat Johann Schneider-Ammann offiziell, dreht sich auch schon alles um die möglichen Kandidaten für den freiwerdenden Sitz. Gemäss Schneider-Ammann würde es der Partei gut tun, wenn sein Nachfolger ein Frau wäre, wie die NZZ berichtet.
Neben vielen Frauen werden aber Männernamen genannt. Welche Köpfe im Spiel sind? Hier ein kleiner Überblick, wer den scheidenden Wirtschaftsminister beerben könnte.
Die Favoritin: Karin Keller-Sutter (SG)
Die Top-Favoritin für den FDP-Sitz. Die 55-Jährige sitzt seit 2011 im Ständerat, zuvor hat sie sich von der Gemeinderätin in Wil bis zur Regierungsrätin hochgedient. Die Vertreterin des Wirtschaftsflügels unterlag 2010 Schneider-Ammann bei der Bundesratswahl, weil sie der SP zu rechts war.
Der Mann aus Graubünden: Martin Schmid
Der 49-jährige Anwalt war Bündner Regierungsrat und ist seit 2011 im Ständerat. Er ist im Vorstand von Economiesuisse und macht im Vorstand zahlreicher Energiefirmen mit. Er sitzt zudem in der einflussreichen Wirtschaftskommission.
Petra Gössi (SZ):
Die 42-Jährige ist seit 2011 im Nationalrat und war lange wenig bekannt. Ab 2016 machte sie sich als Präsidentin der FDP Schweiz schnell einen Namen. Die Wirtschaftsjuristin gehört dem konservativen Flügel der Partei an und wird auch von politischen Gegnern als zugänglich gelobt.
Gerhard Pfister (CVP/ZG):
Der CVP-Präsident verkündet zwar hartnäckig, er stehe nicht zur Verfügung. Trotzdem wird der 56-Jährige als möglicher Bundesrat gehandelt. Seit 2003 im Rat, gilt er als Animal politique. Allerdings ist er vielen Parlamentariern zu rechts.
Und mit Stefan Engel noch ein Bündner (CVP/GR):
Der frühere Bündner Baudirektor war ein heiss gehandelter Kandidat, wurde aber durch den Bündner Bauskandal geschwächt. Seit 2011 im Ständerat, gilt der Anwalt als blitzgescheiter Brückenbauer und Lobbyist für die Bergkantone.
Viola Amherd (CVP/VS):
Die 56-jährige Walliserin ist ein Urgestein im Bundeshaus, wo sie seit 2005 politisiert. Die Anwältin ist schlagfertig und häufig Gast in der Arena von SRF. Sie ist in der Fraktion etwas links der Mitte positioniert.
Erich Ettlin (CVP/OW): Der Obwaldner ist zwar erst seit zwei Jahren Ständerat, doch hat er sich bereits eine gute Position erarbeitet. In der Partei hat der 56-jährige Steuerexperte den Anstoss für die Gesundheitsinitiative gegeben.
(Quelle: SRF, NZZ, Tagblatt, Bild: Screenshot SRF)