Wie viele andere touristische Betriebe im Kanton, befassen wir uns seit längerem mit der Digitalisierung und der digitalen Transformation. CRM, Marketing Automation, Augmented Reality, Big Data etc. – alles Themen, die uns im Moment sehr beschäftigen. Aber für mich sind alle diese Begriffe nur das Endprodukt einer neuen Arbeitsweise, mit neuen Prozessen und mit einer unglaublichen Entwicklungsgeschwindigkeit. Bevor eine digitale Umwandlung stattfindet, müssen sich die Menschen ändern – und das geht meistens schnell vergessen.
Oftmals werden nur die Endprodukte der Digitalisierung angeschaut, ohne sich allzu viele Gedanken über die Arbeitsprozesse zu machen. Das führt dazu, dass keine digitale Transformation stattfindet und man mit alten Prozessen versucht, digitale Projekte umzusetzen – was aber nicht sinnvoll ist. Denn die Digitalisierung ist kein Mittel zum Zweck, es ist ein strategischer Grundentscheid.
In einem komplexen System wie dem Tourismus ist diese Herausforderung besonders hoch – man muss sich nur vorstellen, wie viele Menschen an der touristischen Dienstleistungskette beteiligt sind. Das macht die Digitalisierung im Tourismus, so paradox es auch tönen mag, zutiefst menschlich.
Damit die Digitalisierung gelingt, ist der Faktor Mensch wichtiger als Technologien. Die digitale Transformation beginnt im Kopf und muss von allen Akteuren im Tourismus mitgetragen und vorgelebt werden. Dazu braucht es digitale Leader die uns helfen, ausgetretene Pfade zu verlassen und kreative Lösungen zu akzeptieren. Und zwar nicht nur bei den grossen Playern wie Graubünden Ferien oder den grossen Tourismusorganisation, sondern auch bei den vielen kleineren Leistungsträgern der Tourismusindustrie. Graubünden ist meiner Meinung nach auf dem richtigen (digitalen) Weg unterwegs – man darf aber nicht vergessen, dass die Digitalisierung nicht in ein paar Jahren abgeschlossen sein wird, sondern vielmehr ein fortdauernder Prozess ist.
Apropos: Wir suchen noch einen/e Digital Manager/in – Interesse?
Heute für Sie unverblümt und direkt von der Front: Michael Kirchner, Engadin St. Moritz Mountain AG.
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(Bild: Piz Nair / Engadin St. Moritz Mountains / Filip Zuan)