Die Kardiologie des Kantonsspitals Graubünden bekommt einen neuen Arzt: Pascal Meier. Der 43-Jährige ist mit allen Medienwassern gewaschen und will das Spital auch mit den sozialen Medien bekannter machen.
Die Eckdaten von Pascal Meier sind schnell erzählt: Aufgewachsen bei Olten, Matura in Olten, Praktikum im Inselspital Bern, Tätigkeiten in Amerika und jetzt die letzten Tage in London. «Ich freue mich sehr auf die neue Stelle im Kantonsspital», sagt Pascal Meier. Er habe einige Angebote gehabt, auch für lukrative Praxisübernahmen, aber er sei ein Teamplayer. «Mir ist die Arbeit in einem Team extrem wichtig, das wird mit der zunehmenden Spezialisierung in der Medizin auch immer relevanter.»
Pascal Meier will das Kantonsspital Graubünden nicht nur mit medizinischem Können, sondern auch mit Präsenz in den sozialen Medien weiter bringen. Ein Interview, dass das Oltner Tagblatt mit ihm führte, hat er gleich selbst mit gesponserten Posts verbreitet – ein Vorgehen, das im Ausland viel «normaler» ist als in der Schweiz. «Im Ausland ist man offenherziger mit Informationen über sich selbst und Selbst-Promotion – die Konkurrenz ist sehr gross und Patienten reisen dort oft weit, um von einem kompetenten Arzt behandelt zu werden», sagt Pascal Meier.
Seine Leserschaft ist gross; in der Szene ist er ein bekannter Social-Media-Player. Darauf angesprochen, dass ein regelrechter Sturm über den Account fegte, sagte Pascal Meier: «Die vielen Reaktionen haben mich enorm gefreut, es gab eine regelrechte Flut von Kommentaren. Von Kollegen, von Bündnern, von Patienten, die mir viel Glück wünschen und sich auf einen Aubau der Kardiologie in Chur freuen.» Auch der Sohn des Lehrers, der Pascal Meier einst zum Medizin-Studium ermunterte, habe das Interview auf Facebook gesehen und seinem Vater gezeigt. Jetzt wollen sie sich nach 20 Jahren einmal in Chur treffen.
Pascal Meier sagt aber auch, dass er mit der Verbreitung über Social Media etwas sehr enthusiastisch war. «Überzeugen will ich ja letztendlich vor allem mit guter Qualität, zusammen mit meinem Team will ich die kardiologische Versorgung der Bünder Bevölkerung weiter verbessern.» Er sei sehr präsent in den sozialen Medien, auch um andere Kollegen über neue Forschungsergebnisse und Therapieformen zu informieren, oder eben auch in diesem Fall die Kardiologie des Kantonsspital Graubünden bekannter zu machen. Normalerweise sponsere er aber Beiträge nicht.
Im Kantonsspital Graubünden sieht man es gelassen. «Wir haben ihn wegen seiner unbestrittenen Kompetenz angestellt. Dass wir durch ihn noch bekannter werden, ist ein schöner Nebeneffekt.»
(Bild: zVg)