Das Museum Sursilvan der Cuort Ligia Grischa in Trun erwartet eine ganz besondere Ausstellung. Die fünf Textil-Künstlerinnen Yoshiko I. Wada (Berkeley), Ana Lisa Hedstorm (San Francisco), Jorie Johnson (Kyoto), Mary Jaeger (New York) und Mascha Mioni (Disla) kommen in die Surselva.
Das Museum Sursilvan der Cuort Ligia Grischa in Trun ist eines der schönsten und historisch auffälligsten Gebäude der Surselva. Gebaut im Jahr 1679 im Auftrag des Klosters Disentis diente es als Rathaus des Grauen Bundes. Heute spielt die Kunst in der Cuort Ligia Grischa eine noch bedeutendere Rolle. Zur Dauerausstellung gehören die drei Räume mit Originalwerken der bekanntesten Künstler aus Trun Alois Carigiet, Matias Spescha und Gieri Schmed. Pro Jahr werden in den Räumlichkeiten der Cuort Ligia Grischa vier Wechselausstellungen präsentiert, welche für eine interessante Variation im Museum sorgen.
Auf Initiative der Gönnerin Mascha Mioni, die bereits 2007 mit grossem Erfolg ihre Kreationen in der Cuort Ligia Grischa zeigte, ist die ausserordentliche und eindrückliche Ausstellung «Art Textil – Shades of Memory / dalunsch e damaneivel» Realität geworden. Es war seit langem Maschas Mionis Wunsch, diese weltbekannten Textilkünstlerinnen aus West und Ost mit ihren ausserordentlichen Kreationen in die Schweiz und die Surselva zu bringen. Mascha Mioni kuratiert die Ausstellung gemeinsam mit Heiner Graafhuis.
Die Vernissage findet am Samstag, 28. Juli 2018 um 17.00 Uhr im Museum Sursilvana statt. Das musikalische Vorprogramm beginnt um 15.00 Uhr in der monumentalen Skulptur OGNA des Trunser Künstlers Matias Spescha. Die Bündner Kulturpreisträgerin 2018, Corin Curschellas, singt einheimische und auch weltbekannte Lieder.
Die angesprochenen herausragenden Textil-Künstlerinnen sind:
Yoshiko Iwamoto Wada zeigt ihre durch Seidenraupen-Kokons inspirierten Werke. Yoshiko widmete sich der Kunst, seit sie als Siebenjährige in Kyoto bei einem Meister unterrichtet wurde und Textilkunst studierte. Später entwickelte sie ihre Ausdrucksform in konzeptioneller Kunst und Installationen in den USA. Sie ist eine Künstlerin, Kuratorin und Textilwissenschaftlerin und auch Autorin wegweisender Publikationen über Kasuri und Shibori. Seit 1973 lebt und arbeitet sie in Berkeley/Kalifornien und leitet unzählige Workshops, gibt Vorlesungen, organisiert Touren und internationale Symposien.
Jorie Johnson stellt ihre Filz-Kreationen vor. Geboren wurde Jorie Johnson in Neuengland in eine Wollhändler-Familie. Sie studierte Textil-Design in den USA und Finnland. Seit 30 Jahren lebt sie in Kyoto und errichtete dort ihr Studio, das auf die Ausdrucksformen des Filzens in unseren heutigen nomadischen Zeiten spezialisiert ist. Sie ist Autorin und ihre Arbeiten sind Teil erlesener Kollektionen von Museen auf der ganzen Welt. Weiter ist sie Beraterin des Kaiserlichen Etats in Nara, wo sie dessen Sammlung an Tang Filzteppichen aus dem 8. Jahrhundert analysiert.
Ana Lisa Hedstrom zeigt ihre Origami gefalteten Shibori Installationen. Ihre vielfältigen einmaligen Kreationen sind Bestandteil von Sammlungen verschiedener amerikanischer Museen und sie hat öffentliche Werke bis ins ferne Malaysia gestaltet. Sie lehrt an der San Francisco State University und dem California College of Arts. Falten war immer ein wesentlicher Bestandteil ihres Shibori-Färbens. Somit war es voraussehbar, dass sie sich mit dem Origami-Falten auseinandersetzen würde.
Mary Jaeger zeigt einzelne Stücke ihrer zeitlosen, innovativen Kunstkleider. Sie manipuliert Seide und Wolle, verwendet Shibori-Färbetechniken und rezykliert Material um den Abfall zu minimieren. Sie kuratiert, liest und lehrt international und ihre Kreationen sind nicht nur in Galerien und auserlesenen Boutiquen der ganzen Welt vertreten, sondern auch Teil der Sammlungen der bekanntesten Textil-Museen, wie dem China National Silk Museum in Hangzhou. Mary Jaeger schöpft aus extensivem Studium verschiedener Textil Techniken und Arbeiten in Asien, Südost-Asien und Europa.
Mascha Mioni ist Künstlerin, Malerin, Kuratorin und Mitgründerin des Art-to-Wear Teams, Schweiz. Seit 1977 stellte sie jährlich ihre neuen gegenständlichen Ölbilder aus. In den achtziger Jahren wendete sie sich der abstrakten Kunst zu und entwickelte ihr Malen auf Seide weiter, indem sie Kunstkleider entwarf, malte und nähte, Textilkunst-Performances mit ihren Werken organisierte und Installationen schuf. Ab 1990 nahm sie regelmässig an Ausstellungen in Galerien, Museen und Kunstmessen in der ganzen Welt teil. Seit 1995 entstehen Bücher als Dokumentation ihres Schaffens. Ihre Arbeit wurde in Katalogen von Ausstellungen in Tiflis/Georgien, Tokyo/Japan, Hangzhou/China und Oaxaca/Mexiko publiziert.
(Quelle/Bild: zVg.)