Wir befinden uns im Jahre 2018 n.Chr. Die ganze Kommunikation der Menschheit findet nur noch im Netz statt, kein Mensch redet mehr „live“ mit dem anderen…..Kein Mensch? Nein! Eine unbeugsame Gruppe Bündner hört nicht auf, Widerstand zu leisten, und lädt nun sogar virtuelle Freunde zum realen Treffen.
Hand aufs Herz. Haben Sie sich nicht auch mehr als einmal schon daran gestossen, dass Ihr Gegenüber während des Gesprächs ständig auf seinem Smartphone herumtippt? Drückt dies nicht das absolute Desinteresse an Ihnen und an der Konversation aus? Wer so denkt, war noch nie an einem TweetUp und schon gar nicht am ersten TweetUpRhB.
Neue Herausforderungen in der Kommunikation
Die sozialen Medien wie Facebook, Instagram, Snapchat, Twittter und wie sie alle heissen beherrschen die moderne Kommunikation. Sie alle ermöglichen nicht nur den schnellen Austausch von Nachrichten, Bildern, Videos, sondern sie tun dies auch gegenüber einer unlimitierten Anzahl von Empfängern. Wo es früher in der Kommunikation nur einen Absender und einen Empfänger gab, haben wir nun ganze Kommunikationsgruppen. Diese tauschen sich über einen Artikel, ein Produkt, eine Firma oder eine Dienstleistung aus, ohne dass der ursprüngliche Absender überhaupt noch die Kontrolle darüber hat. Das stellt nicht nur die Kommunikationsbranche vor neue Herausforderungen.
Ich fühlte mich ja auch bemüssigt, die Kinder vor realen Treffen mit Internet-Bekanntschaften zu warnen, bevor ich zum #TweetupRhB ging…
— Birgit Ottmer (@BirgitOttmer) 7. Juli 2018
Neben Trump nutzen inzwischen auch zahlreiche Bündnerinnen und Bündner diesen Kommunikationskanal und vernetzen sich mit anderen Personen aus dem Kanton, der Schweiz bzw. mit Menschen auf dem ganzen Globus. Dabei können sich spezifische Interessensgruppen, eben: Dialoggruppen, herausbilden. Sie kommunizieren zu den verschiedensten Themen, manchmal ernsthaft, manchmal lustig, häufig respektvoll, ab und zu auch anstandslos. Aber Twitterer treffen sich auch im realen Leben! Dann im Rahmen eines sogenannten TweetUps. Ein regelmässig stattfindendes Treffen in Graubünden ist das GRTweetBier, und seit vergangenen Samstag gibt es nun auch das TweetUpRhB.
Die beiden wichtigsten Fragen am #TweetupRhB am #Landwasserviadukt:
– Wie heisst dein Account?
– Wann kann das Fleisch auf den Grill?
– Wann kommt der Zug?Antwort auf letzteres: Jetzt! pic.twitter.com/Nl1bIear7Y
— The Real Christian Ruch (@ChristianRuch) 7. Juli 2018
Highlight Landwasserviadukt
Dass die Rhätische Bahn auf der ganzen Welt eine Sympathieträgerin ist, ist wohl unbestritten. Seit dem 7. Juli 2008 darf sie sich sogar mit dem UNESCO-Welterbelabel schmücken. Dies als eine von drei Eisenbahnen weltweit. Zum 10-Jahresjubiläum, genau auf den 7. Juli, lud der RhB-Lokführer und passionierte Fotograf Patrick Cavelti zu einem realen Treffen interessierter Twitterer ein. Zum ersten TweetUpRhB eben. Das Treffen fand nicht irgendwo statt, sondern im Herzstück der UNESCO-Linie, unter dem Landwasserviadukt. «Die Fahrt über den Viadukt ist immer wieder ein berührendes Erlebnis!» schwärmt Cavelti. Die Sicht von unten auf den monumentalen Viadukt ist es aber unbestrittenermassen auch. Luzi Schutz, Gemeindepräsident Bergün Filisur und selber aktiver Twitterer, liess es sich nicht nehmen, ein paar persönliche Grussworte zu überbringen. Zwar nicht auf seinem Territorium, dazu hätte sich die Gruppe über das Landwasser bewegen müssen. Bei einem gemütlichen Grillplausch vor beeindruckender Kulisse wurde viel über Potenziale, über das Projekt Erlebnis Landwasserviadukt, über Welt- und Regionalpolitik, Geschichte und Geschichten gesprochen. Dabei war das Smartphone für einmal nicht permanent das zentrale Kommunikationsinstrument. Ausser vielleicht, wenn die nächsten Züge in Hör- und Sichtweite gerieten.
#grillplausch #landwasserviadukt #tweetuprhb #rhätischebahn #graubünden @rhaetischebahn @graubuenden @graubuendner.ch @norlatiadek @bella_linda_71 @patcavelti @thomas.kollegger @historic_rhb @michaela.r.90 https://t.co/VdJ9El7OA2 pic.twitter.com/K4MZEm1A97
— Marc Aeschlimann (@the_aeschli) 7. Juli 2018
(Titelbild: Patrick Cavelti; übrige Bilder: GRHeute)