«Findling», ein archaisches Bühnengedicht, bringt hypnotische Traumbilder, Livemusik, und körperliche Metamorphose nach Chur.
Die von Regisseur Julian M. Grünthal mitbegründete Theatergruppe «Grenzgänger» erweckt Karen Köhlers Erzählung «Wir haben Raketen geangelt» auf der Klibühne Chur noch bis und mit Freitag zum Leben.
Asja hat ihr ganzes Leben im sibirischen Wald verbracht. Ihre Eltern waren einst vor Verfolgung dorthin geflohen. Sie wurde dort geboren, überlebte ihre Eltern und ihre Geschwister, lebte zuletzt achtzehn Jahre allein und schreibt nun, in der Stunde ihres Todes, einen Brief an denjenigen, der sie finden wird. Mit grosser Klarheit und ohne Schnörkel beschreibt sie ihre Familie und ihr Leben jenseits der Welt, ausserhalb der Zeit, inmitten der Natur, die nur ihren eigenen Gesetzen folgt.
Die Inszenierung «Findling» rührt an Fragen der menschlichen Existenz: Was ist Zivilisation? Was unterscheidet uns vom Tier? Was bleibt, wenn die Familie nicht mehr ist? Entscheiden wir uns für eine göttliche Ordnung oder den gleichgültigen Kosmos? Und kann die Geschichte eines Menschen seine Existenz bedeuten? Fragen, auf die das Grenzgänger-Theater versucht, Antworten zu geben.
Tickets gibt’s bei der Klibühni Chur.
Hier könnt ihr den Trailer von «Findling» anschauen.
(Bilder: Momir Čavić)