Man musste kein Prophet sein, um zu wissen, was kommen würde: Andreas Felix hat an einer eilends einberufenen Medienkonferenz seine Demission als Regierungsratskandidat bekannt gegeben.
Zu viert sassen sie an einem Tisch, an dem Ort, an dem einen Tag später die Delegiertenversammlung der BDP Schweiz statt finden wird: In der Mehrzweckhalle in Seewis. Andreas Felix ist guten Mutes, begrüsst die Anwesenden mit Handschlag, und als der zweite Vizepräsident Benno Niggli sagt: «Die Turbulenzen der letzten Tage lassen Konsequenzen von uns erwarten», ist eigentlich klar: Andreas Felix ist nicht länger Regierungsratskandidat.
Der amtierende Präsident der BDP Graubünden sagt es selbst: «Ich gebe ihnen meinen Verzicht auf das Amt als Regierungsratskandidat und meine Demission als Präsident der BDP Graubünden bekannt.» Der Entscheid sei nach reiflicher Überlegung und nach Rücksprache mit seiner Frau erfolgt.
Die Gründe hierfür sind: Das nationale Echo der Recherchen über das Baumeister-Kartell, die Fokussierung auf ihn von Fehlleistungen anderer und das daraus resultierende zentrale Thema der Regierungsratswahlen.
Die BDP Graubünden bedauerte den Verzicht von Andreas Felix und dankte ihm für seine Leistungen, wie Benno Niggli sagte. «Andreas Felix wäre ein Gewinn für die Regierung gewesen», sagte Wahlkampfleiter Gian Michael. Die BDP werde ihre ganze Kraft in die Wahl von Jon Domenic Parolini stecken.
Wegen der morgigen Delegiertenversammlung war auch der Präsident der BDP Schweiz, Martin Landolt, anwesend. «Es mag Parteien geben, die ihre Amtsträger bei Problemen wie eine heisse Kartoffel fallen lassen. Die BDP gehört nicht zu diesen Parteien. Ich habe gestern und heute gesagt, dass ich hinter Andreas Felix stehe», sagte Martin Landolt. Der Rücktritt von Andreas Felix beweise Mut und Rückgrat.
Andreas Felix wirkt danach nicht wie ein gebrochener Mann. Er freut sich darauf, mehr Zeit mit seiner Familie zu haben. «Diese hätte ich bei einer allfälligen Wahl nicht gehabt.» Für ihn war der Rücktritt die einzig richtige Lösung; als Bauernopfer sieht er sich nicht.
Für die BDP bedeutet der Rücktritt von Andreas Felix: Es gibt keine zweite Kandidatur mehr.
(Bild: GRHeute)