Poesie am Freitag: «Dr Mond und d Stärna»

Kurz vor dem Wochenende gibt es ab sofort auf GRHeute ein paar Gedichte, Geschichten und Sonstiges von unserem Musikredaktor Chris Bluemoon. Stöbern, lesen, kopieren oder einfach auch nur geniessen. Heute das Stück: Dr Mond und d Stärna.

Wia a Huus ohni Fundament. Wia Rauch ohni dasses brennt.
Wia a Auto ohni Moscht. Wia a Baum ohni Obscht.
So kanns nid si, doch genau so fühli mi ohni di.

Wia a Winter ohni Schnee. A Schiff allai uf hoher See.
Wia a Clown ohni Witz. Wia im Kino ohni Sitz.
So kanns nid si, doch genau so fühli mi ohni di.

Heb mi bitte ganz fescht und lahn mi nüma gah.
Wil ohni di an miner Siita – werdis nid überstah.
Dia Ziit isch schnell, doch du gisch miar Halt.
I hol diar dr Mond und d Stärna, alles was dr gfallt.

Heb mi bitte ganz fescht und lahn mi nüma gah.
I bruucha dini Wärmi, zum jeda Tag ufstah.
Es isch wia es Wunder, dass miar üs gfunda hend.
I flüüga mit diar an miner Siita dur Füür und Wänd.

I weiss nid wia’s ko isch, doch z Gfühl isch no dah.
Vorher a Loch in miner Seel. Etz wetti di nia meh lah gah.
Nid gwüsst wär i vorher bin, doch etz bini so komplett.
Du zeigsch miar min Sinn. Gisch mr alles was i wett.
Es kriselet um üs uma, miar bliibend stabil.
So viil Ziit gmeinsam uma. Du bisch alles wasi will.
Für di gahni um di ganz Wält, du bisch in mim Härz.
Sit miar zäma hebend, vertriibsch du jeda Schmärz.