Poesie am Freitag: «Hinter Gitter»

Kurz vor dem Wochenende gibt es ab sofort auf GRHeute ein paar Gedichte, Geschichten und Sonstiges von unserem Musikredaktor Chris Bluemoon. Stöbern, lesen, kopieren oder einfach auch nur geniessen. Heute das Stück: Hinter Gitter.

 

I han gläbt wia en König, verdiant wia en Bättler.
Mini Visiona keihend uf da Boda wia d Blätter.
Schnell unterwegs gsi als gäbs kais Mora meh.
Und doch nid über da Tellerrand drüber gseh.
Tröimt vo Film über mi/zur Randnotiz verko.
Mi wella zruggzücha und alles hinter miar lah.
Zmitzt im Sturm mit ma kaputta Floss
Haiganga, derbi gaht d Party erscht richtig los.
I schnuufa ih,
i schnuufa us.
Wia wetsch du mi verstah,
i kumm ab miar sälber nid mal drus.
I schnuufa ih,
i schnuufa us.
Was wetsch du miar erklära,
i kumm ab miar sälber nid mal drus.

Mini Liabi für dia Wält isch grenzalos.
Doch dä agressivi Hund i mim Kopf bisst sich vo dr Leina los.
Dia Reis gaht wiiter, isch’s au (ab und zua) zimli bitter.
Mini Gedanka sind frei, mini Seel isch hinter Gitter.

Es stiigt dr Hass in miar, derbi isch’s mr grad super ganga.
Derbi hani endlich was Richtigs agfanga.
Dia Wolka isch schwarz und verfolgt mi immer meh.
Kum a Tag, wo i z positiva in da Menscha gseh.
Überschätzt und z Messer im Rugga gspäht.
Absolut kritikfähig, wenn sichs nid um mi dräht.
Traumlosi Täg und Schloflosi Nächt, wo mi begleitend.
Selbschtzwiifel und Idiologia, wo miar Chanca vereitelnd.
I schlafa ih,
i wacha uf.
Weiss nid, wieso i miar das wieder giba,
obwohl i’s gar nid bruuch.