Die Calanda Broncos werden in der Schweizer NLA-Football-Meisterschaft 2018 als Schweizer Meister von einem Feld von ambitionierten Gegnern gejagt. Mit dem Heimspiel vom Sonntag an der Churer Ringstrasse (14 Uhr) gegen die Winterthur Warriors beginnt für die Bündner eine herausfordernde Saison.
Die Bündner steigen 2018 mit wenigen personellen Veränderungen im Vergleich zur letzten Saison zurück. Quarterback Clark Evans und Defense Lineman Jeff Worthy, die sich in der Meistersaison 2017 exzellent in Szene setzen konnten, haben ihre Verträge beim Schweizer Rekordmeister verlängert. Headcoach Geoff Buffum kann darüber hinaus auf ein starkes Set an einheimischen Spielern setzen, darunter die Receiver Lukas Lütscher und Adrian Sünderhauf, Passverteidiger Alex Raich, Defense Lineman Mauro Bühler und US-Rückkeher Dea Baumann auf der Linebacker-Position. Vor drei Jahren – in seiner letzten Saison bei den Broncos, bevor er am Fullerton College in den USA sein Glück versuchte – hatte er als Quarterback geglänzt.
Neben der Schweizer Meisterschaft kehren die Calanda Broncos 2018 auch wieder auf die europäische Football-Bühne zurück. In der European Football League müssen sich die Bündner gegen den belgischen Meister Brüssel Tigers und den German-Football-League-Aufsteiger Potsdam Royals behaupten. Auch in der Schweizer Meisterschaft stehen dem Rekordmeister grosse Herausforderungen bevor, auch wenn viele davon ausgehen, dass der Weg zum Meistertitel auch dieses Jahr über die Broncos führt. Die Einschätzung der Schweizer Ligagegner.
Basel Gladiators
Basel ist jedes Jahr ein Mitfavorit in der Schweiz. Auf den bisher einzigen Titelgewinn 2014 folgten zwei Playoff- Teilnahmen und die überraschende Swiss Bowl-Quali kation im letzten Jahr. Könnte dies das Jahr sein, in dem Basel auf Hochtouren läuft? Mehrere Schlüsselspieler haben den Klub ver- lassen und es gibt wenig Informationen aus Basel selbst.
Bern Grizzlies
Der Meister 2016 hatte letzte Saison Pech, als sich sein US-Quarterback verletzte und nicht mehr richtig erholte. Eine sehr starke Defense allein reichte nicht zur erneuten Final-Quali kation. 2018 begrüssen die Grizzlies einige Talente aus der U19 und einen erfahre- nen US-Quarterback, der die Offense wieder in Fahrt bringen bringen dürfte. Nachdem die Grizzlies die Broncos lange für ihre Import-Politik kritisierten, haben sie neben den US-Imports nun selbst zwei Verstärkungsspieler mit europäischem Pass verp ichtet. Die Aussichten sind gut, dass die Grizzlies im Juli einen erneuten Swiss Bowl ins Visier nehmen.
Winterthur Warriors
Das «Mega-Team» der letzte Saison mit vielen Zuzügen der Zürich Renegades startete zwar stark, wuchs aber nie zu einem richtigen Team zusammen. Der Sieg gegen die Broncos im Mai wurde wie eine Meisterschaft gefeiert. Es war der letzte Sieg einer Saison, die letztlich mehr Niederlagen als Siege brachte. Die US-Verstärkungen in diesem Jahr sind auf dem Papier stärker als letzte Saison. Winterthur hat eine starke Nachwuchsbewegung, insofern ist mit den Warriors diese Saison sicher wieder zu rechnen.
Geneva Seahawks
Die meisten Insider gehen davon aus, dass die Geneva Seahawks den grössten Sprung nach vorne machen werden. Nach Lausannes Abstieg wechselten fast alle Top-Spieler zu den Seahawks. Headcoach Larry Legault ist in der Schweiz nicht sehr bekannt, aber in Football-Europa als einer der Top-Coaches respektiert. Mit dem Anstieg an Talent wäre alles andere als eine Swiss-Bowl-Qualikation eine Enttäuschung.
Luzern Lions
Aufsteiger Luzern hat in den letzten beiden Jahren einen gelungenen Neuanlauf hinter sich und mit einem dominanten Spiel im Auf-/Abstiegsspiel gegen Lausanne ein Ausrufezeichen gesetzt. Fragezeichen gibt es dennoch überall, zumal sowohl ihr US-Quarterback wie auch die Coaches aus dem Aufstiegsjahr nicht mehr dabei sind. Richten soll es der neue, 33-jährige Quarterback Keith Hilson.
GRHeute ist auch 2018 Medienpartner der Calanda Broncos.
(Bild: Ana Zinsli)