PUCK YEAH – Gewinner und Verlierer der Deadline

Die Trade Deadline ist zu Ende gegangen. Wer hat aus heutiger Perspektive gute Deals abgeschlossen? Welche Teams haben zuviel bezahlt, oder konnten sich nicht wie gewünscht stärken? Eine Analyse von drei Siegern und Verlierern nach dieser Deadline.
Von welchem Team was zu erwarten war kann man hier Revue passieren lassen.

Die Gewinner

New York Rangers
Die Rangers haben mit einem offenen Brief an die Fans offiziell einen Rebuild angekündigt. Sehr aussergewöhnlich. Dass es jedoch so schnell geht darf jeden Fan der Blueshirts positiv stimmen. Zwar haben wichtige Spieler wie Captain Ryan McDonagh, J.T. Miller (beide zu Tampa), Rick Nash (Boston) und Michael Grabner (New Jersey) das Team verlassen, doch Sportchef (GM) Jeff Gorton hat dafür viel zurückgeholt. Im 2018 kann er nicht weniger als drei Nachwuchsspieler in der ersten Runde selektieren! Wenn keine groben Fehler bei der Auswahl gemacht werden, können die Rangers in zwei bis drei Jahren bereits wieder im Titelkampf mitreden.

(Screenshot CapFriendly.com)

Tampa Bay Lightning
Der wohl grösste Deal fand ganz kurz vor dem Ablauf der Zeit statt: Rangers Captain Ryan McDonagh wechselt zusammen mit J.T. Miller in den Bundestaat Florida zu den Tampa Bay Lightning.
Im Gegenzug erhalten die Rangers Stürmer Vladislav Namestnikov, zwei Nachwuchstalente sowie einen 2018 first und 2019 second Round Pick.
Auch wenn man viel bezahlen musste, ist es für GM Steve Yzerman ein lohnenswerter Trade. In Tampa ist man Voll und Ganz auf den Stanley Cup aus, und ist mit dem Zuzug eines defensiv sehr starken Verteidigers noch einmal gefährlicher.
Das der zweitrunden Pick bei einem allfälligem Gewinn zu einem erstrunden Pick werden würde, kann egal sein. Das ultimative Ziel wurde ja dann erreicht.


(Screenshot
CapFriendly.com)

New Jersey Devils
Auch New Jersey hat sich verstärken können. Man erhält Michael Grabner vom direkten Konkurrenten aus New York. Dies ist das aller erste mal in der Geschichte der NHL, das diese beiden Teams einen Deal aushandelten. Als weiteren Zusatz konnte Patrick Maroon von den Edmonton Oilers geholt werden.
Im Gesamten kommt man sogar sehr günstig weg: zwei Nachwuchsspieler, einen Zweit- und einen Drittrunden Pick. Die Offensive rund um Taylor Hall ist viel gefährlicher geworden.

Erwähnenswert:
San Jose Sharks: Verstärkung durch Evander Kane
Pittsburgh Penguins: Verstärkung durch Derrick Brassard
Winnipeg Jets: Verstärkung durch Paul Stastny

Die Verlierer

Vegas Golden Knights
Das erste Mal in der noch kurzen Geschichte des Teams hat George McPhee nicht brilliert. Er, der bei der Zusammenstellung seines neu entstandenen Teams so vielen GMs einen starken Deal entlockt hatte. Klar man hat viel Platz bis zur Lohnobergrenze, trotzdem sind 3’000’000$ die man an den Lohn von Derrick Brassard zahlt (der nicht mal für das eigene Team spielt) viel. Vorallem wenn man bedenkt, dass man im Gegenzug lediglich Ryan Reeves von den Pittsburgh Penguins erhalten hat. Manche Insider behaupten, dass dieser Deal lediglich dem Zweck diente, zu verhindern dass der direkte Konkurrent aus Winnipeg nicht an Brassard herankommen konnte.
Doch wirklich schmerzhaft war der Preis den man für Stürmer Tomas Tatar von den Detroid Red Wings bezahlt hat. Ein Erst-, Zweit- und Drittrunden Pick sind definitiv zu viel.

Boston Bruins
Auf den ersten Blick wirkt der grosse Deal der «B’s» gar nicht schlecht. Immerhin erhält man Niemand geringeren als Rick Nash. Doch was dafür in Richtung New York Rangers wandert ist schmerzhaft: Ryan Spooner, Ryan Lindgren, Matt Beleskey (von dem man die Hälfte des Lohns immer noch selber behält), ein Erst- und ein Siebenterunden Draftpick. Dass New York zwar auch die Hälfte des Lohns von Nash behält. ist ein kleiner Trost. Spooner hat nämlich momentan mehr Scorerpunkte als Nash auf dem Konto. Einen 1st Rounder aufgeben um einen «schlechteren» Spieler zu erhalten? Als Bruins Fan kann man nur hoffen, dass Rick Nash einschlägt.

Ottawa Senators
Die Aufgabe von einem der teamintern besten Stürmern sollte reich belohnt werden. Ob ein Erst- und Drittrunden Pick als reich zu bezeichnen ist, darüber kann man sich streiten.
Indiskutabel ist hingegen , dass Ottawa keine eindeutige Richtung einschlägt.
Ist man auf dem Kurs zu eine Rebuild? Dafür wurden zu wenige Nachwuchsspieler und Draftpicks geholt. Man hätte mit Erik Karlsson ja so ziemlich den wertvollsten verfügbaren Spieler gehabt. Der Return für jemanden seines Kalibers hätte ähnlich wie bei den Rangers zu einem schnellen Neuaufbau führen können.
Will man das verbleibende Jahr mit dem Starverteidiger noch für einen Run nutzen? Dann macht die Aufgabe von Brassard überhaupt keinen Sinn.
Wo steht dieses Team? Diese Frage kann man leider immernoch nicht beantworten.

Erwähnenswert:
Edmonton Oilers: Patrick Maroon und Mark Letestu liess man ziehen, eine weitere Enttäuschung in dieser Saison für Oilers Anhänger
Montreal Canadiens: Hier stellt sich wie bei den Sens die Frage: Wo steht dieses Team? Nicht konkurrenzfähig aber trotzdem wurde auch nicht wirklich etwas getan, um daran in Zukunft etwas zu ändern.

Ob einige dieser Trades in ein oder zwei Jahren ganz anders beurteilt werden bleibt natürlich offen. Der Blick Richtung Playoffs wird allerdings vielleicht schon einige Vermutungen bestätigen. Spannung ist jedoch vorprogrammiert.

 

Bild: Ryan McDonagh, Wikimedia Commons