Der EHC Arosa hat im Spiel 2 der Best-of-5-Serie gegen den HC Prättigau mit 5:4 nach Verlängerung gewonnen. Als dreifacher Torschütze zeichnete sich Yannick Bruderer aus, den Gamewinner erzielte Patrick Bandiera. Damit führen die Schanfigger in Bündner 1.-Liga-Playoff-Serie mit 2:0 und haben am Samstag vor eigenem Publikum die Chance, in die Halbfinals einzuziehen.
Zwei Tage nach dem 7:3-Sieg Arosa im Startspiel der Playoff-Viertelfinals versuchte Aufsteiger Prättigau-Herrschaft alles, um die Vorentscheidung in der Serie zu verhindern. Wie schon am Dienstag zeigte sich aber, dass Arosa um einen Tick stärker spielen kann – die Playoff-Erfahrung des Traditionsvereins machte letztlich den Unterschied.
Die Gastgeber starteten furios: Vor nur 364 Zuschauern lagen die Gelb-Grünen nach Toren von Casey Hemopo und Silvio Mazza in der Eishalle Grüsch bereits nach fünf Minuten mit 2:0 vorne. Nochmals fünf Minuten später stand es bereits wieder 2:2 – Yannick Bruderer hatte zweimal für Arosa getroffen. Der grosse Kampf der Bündner Liga-Rivalen setzte sich auch im Mitteldrittel fort: Zuerst schoss Kai Kessler den HCPH erneut in Führung. Und wieder glich Arosa (durch Livio Roner) fast postwendend aus. Trotzdem gingen die Prättigauer diesmal mit einer Führung in die Drittelspause: Roman Peterhans traf 21 Sekunden vor der Sirene zur 4:3-Führung des HCPH. Der EHC Arosa reagierte im Schlussdrittel und kam zu zahlreichen Chancen – nicht zuletzt dank vier Überzahlgelegenheiten. Die letzte davon, 113 Sekunden vor Schluss, nutzte Bruderer mit seinem dritten Tor des Abends zum Ausgleich.
Die Verlängerung war nichts für schwache Nerven: Der HC Prättigau begann in Überzahl und kam zu mehreren dicken Chancen. Gleich viermal musste EHC-Arosa-Keeper Andrin Kunz parieren. Danach wurde Arosa stärker und profitierte von defensiven Schnitzern des HCPH: Nach einem misslungenen Befreiungsversuch in Unterzahl kam Arosa durch Patrick Bandiera doch noch zum Sieg – und der Vorentscheidung in der Serie.
Am Samstag haben die Hockeyaner von Marc Haueter vor eigenem Publikum die Chance, sich für die Halbfinals zu qualifizieren. Für den Aufsteiger HC Prättigau-Herrschaft hingegen blieb gestern nur der Frust: Zuerst den Sieg in der regulären Spielzeit in den Schlussminuten verspielt, dann mehrere faustdicke Chancen in der Overtime vergeben, nur um letztlich nach einem defensiven Patzer die bittere Niederlage einstecken zu müssen. Die Spieler von Coach Dusan Halloun brauchen nun ein Eishockey-Wunder in Form von drei Siegen in Serie – davon zwei auswärts -, damit die Saison 2017/18 nicht in den Playoff-Viertelfinals endet.
(Bilder/Video: M-News Marco Eberle / EHC Arosa TV)