Bündner Trommelfeuer gegen No-Billag

Am 4 März stimmt der Schweizer Souverän über die No-Billag-Initiative ab. Die Bündner Gegner der Initiative weibeln an allen Fronten.

Die Lia Rumantscha, die Pro Grigioni Italiano und weitere rätoromanische Sprachvereinigungen sind am 1. Februar von 12 – 20 Uhr in der Bahnhofshalle Zürich anwesend. Mit acht Stunden Musik wollen sie auf die «brisanten Folgen einer Annahme der No-Billag-Initiative für die Sprachminderheiten aufmerksam» machen, wie die Organisationen in einer Medieninformation schreiben. In zwölf Kurzkonzerten präsentieren Bündner Musikschaffende, darunter bekannte Stimmen wie Corin Curschellas, Bibi Vaplan, Pascal Gamboni und Mario Pacchioli, die kulturelle Vielfalt, die nur mit «einem funktionierenden Service Public» möglich sei.

Gebirgskantone empfehlen klares Nein

Auch die Regierungskonferenz der Gebirgskantone empfahl gestern ein Nein zur Initiative. Gerade die Randregionen seien besonders betroffen. «Der Text der No Billag-Initiative ist sehr unklar formuliert. Kernstück des Initiativtextes ist aber das Verbot, Abgaben zu erheben, weshalb sich Anbieter künftig nur noch über Werbung finanzieren könnten», schreibt die Organisation, «die Angebote würden dadurch nur noch auf die bevölkerungsstarken Ballungszentren ausgerichtet. Die Medienlandschaft in den Randregionen würde empfindlich ausgedünnt. An einem solchen medienpolitischen Experiment mit ungewissem Ausgang können die Gebirgskantone keinerlei Interesse haben.»

No-Billag-Manifestation in Chur

Derweil rüsten sich in Graubünden die No-Billag-Gegner für eine Kundgebung. Am Samstag veranstalten Kulturschaffende – unterstützt von Bundesrätin Simonetta Sommaruga – eine Manifestation «Kultur gegen den Sendeschluss – No-Billag NEIN». Von 10 bis 17 Uhr in Chur werden Kulturschaffende mit verschiedenen Darbietungen gegen die Initiative zu protestieren. Dabei sind neben der Bundesrätin unter anderen Regierungsrat Martin Jäger, Thomas Roffler (Bündner Bauernverband), Franco Milani (Präsident Pro Grigioni Italiano), Johannes Flury (Präsident Lia Rumantscha), Martin Vincenz (Direktor Graubünden Ferien), Pascal Jenny (Mitglied Exekutivkomitee Swiss Olympic), Elisabeth Mani (Walservereinigung), Valentin Bischof (Schweizer Blasmusikverband), Omri Ziegele (Präsident Suisseculture), Köbi Gantenbein (Präsident Kulturkommission Graubünden, Karin Niederberger (Präsidentin Eidg. Jodlerverband) und andere mehr.

 

(Bild: zVg./GRHeute)