Christian Wohlwend, Headcoach der U-20 Nationalmannschaft, hat die letzte Kaderreduktion vollzogen und das Kader für die U20 Weltmeisterschaft in Buffalo (USA) definiert. Das erste Spiel an der Weltmeisterschaft gegen Weissrussland steht heute Mittwoch, 27. Dezember, auf dem Programm.
Nach dem letzten Vorbereitungsspiel gegen Kanada (8:1-Niederlage) hat der U-20 Headcoach Christian Wohlwend sein Kader für die anstehende Weltmeisterschaft in Buffalo (USA) bestimmt. Somit verbleiben drei Torhüter, sieben Verteidiger und 13 Stürmer in Kanada und vertreten die Schweiz an der U-20 Weltmeisterschaft. Am Mittwoch, 27. Dezember, greift die Schweizer Nationalmannschaft gegen Weissrussland (21.00 Uhr Schweizerzeit) ins Turniergeschehen ein. In der Gruppenphase trifft das Team von Christian Wohlwend zudem auf Russland (28. Dezember, 20.00 Uhr Schweizerzeit), Schweden (30. Dezember, 20.00 Uhr Schweizerzeit) und Tschechien (31. Dezember, 18.00 Uhr Schweizerzeit).
Raeto Raffainer, Director National Teams, erklärt das Ziel der diesjährigen Junioren-WM: «Der Selektionsprozess ist abgeschlossen und wir freuen uns nun auf die bevorstehende Weltmeisterschaft. Dass es viele ‘Underager’ mit den Jahrgängen 1999 oder gar 2000 an die Weltmeisterschaft geschafft haben, konnten wir seit geraumer Zeit antizipieren. An unserer Zielsetzung Viertelfinal ändert das nichts, obwohl es eine grosse Challenge für uns bedeutet.»
Es wird nicht einfach für die Schweiz. Bereits in den Vorbereitungsspielen musste man merken, dass der Abstand zu den grossen Nationen Kanada, Schweden, USA und auch Finnland eher grösser ist als in den Jahren zuvor. Die Schweiz hat aber nichts zu verlieren und reist mit einem entsprechend jungen Kader nach Buffalo.
Einer dieser Underager ist Nando Eggenberger, der Stürmer des HCD, der vor dem Start der Junioren-WM zu seiner grossen Freude zum Captain ernannt wurde. Eine grosse Ehre für den Churer Stürmer im Dienste der Landwassertaler, der sich nun mit einem starken Auftritt für den bevorstehenden NHL-Draft aufdrängen will. Eggenberger wird den Prognosen zufolge voraussichtlich bereits in der zweiten Runde gezogen werden, einige Experten tippen sogar darauf, dass Eggenberger Mitte der ersten Runde gezogen wird. Gemäss Future Considerations wird der 18-Jährige als weltweit Nummer 40 aufgeführt.
Bevor die A-Nati heute in den @spenglercup startet, richten die Jungs noch ein paar Worte an die #U20. #HoppSchwiiz pic.twitter.com/FSXLKWA4Aa
— Swiss Ice Hockey (@SwissIceHockey) 26. Dezember 2017
Würde Eggenberger in der ersten Runde gezogen werden, wäre das eine grosse Ehre und die Bestätigung seines Talentes: Erst acht Schweizer Spieler schafften dies bisher überhaupt (Nico Hischier #1 2017, Nino Niederreiter #5 2010, Timo Meier #9 2015, Kevin Fiala #11 2014, Sven Bärtschi #13 2011, Michel Riesen #14 1997, Mirco Müller #18 2013 und Luca Sbisa #19 2008). Eggenberger sieht es gelassen und stellt das Team in den Vordergrund: «Ich schaue nicht gross auf den Draft, es kommt so, wie es kommen muss», sagt der HCD-Spieler.
Nebst Eggenberger stehen mit Davyd Barandun (17 Jahre alt, Verteidiger) und Ken Jäger (19 Jahre alt, Center) noch zwei weitere Davoser im Einsatz für die Schweizer Junioren-Nationalmannschaft. Vor allem Barandun darf sich auch Hoffnungen für den Draft ausrechnen – ein guter Auftritt an der Junioren-WM, und gut möglich, dass der Verteidiger der Elite Junioren in den hinteren Runden (4-7) von einem NHL Team gezogen wird.
Die Schweiz wird mit dem jungen Team wohl kaum um die Medaillenränge mitreden können. Trotzdem darf man als Schweizer Fan zuversichtlich sein: Gegen Weissrussland sollte ein Sieg drinliegen (womit der Ligaerhalt schon fast gesichert wäre), gegen Russland und Tschechien liegt ebenfalls etwas drin.
Einzig gegen Schweden scheint es dieses Jahr schwierig zu werden: Die Tre Kronor treten mit einem veritablen All-Star Team an und verfügen vor allem in der Defensive über mächtig viel Starpower – unter anderem der mit grosser Wahrscheinlichkeit First Overall Pick Rasmus Dahlin, der zur Zeit wohl weltweit beste Junior und mit grosser Wahrscheinlichkeit First Overall Pick am NHL Draft. Die ersten vier Teams erreichen die Viertelfinale.
Ein Highlight der Junioren WM 2018 ist das «Championship Village», in dem während zwei Wochen allerhand Unterhaltung geboten wird und fast schon an ein Olympia Dorf erinnert: Das Hauptquartier mit Live Musik, Autogrammstunden, interaktive Spiele, eine Riesenrutschbahn, Skill Compeitions und viele weitere Attraktionen sorgen dafür, dass Buffalo während der Junioren-WM zum Hockeyzentrum in Nordamerika wird.
Das grösste Highlight bildet aber das Qualifikationsspiel am 29. Dezember zwischen den USA und Kanada: Die Erzrivalen, die letztes Jahr den Titel unter sich ausmachten, werden das Vorrundenspiel als Outdoor Game im NFL Stadion der Buffalo Bills absolvieren. Ein Spektakel sondergleichen, das über 40’000 Fans ins gigantische Stadion locken wird. Die Stimmung wird insofern einzigartig, als dass Buffalo direkt an der kanadischen Grenze liegt und von Toronto in wenigen Autostunden erreichbar ist.
Die Schweizer Nati rund um Nando Eggenberger wird dieses Spiel vorab wenig kümmern: Der Fokus liegt auf einem soliden Auftritt und Sieg im Schlüsselspiel gegen die Weissrussen heute Abend um 21 Uhr. Daumen drücken ist angesagt.
Der Schweizer Spielplan:
Mittwoch, 27.12., 21:00 Uhr Schweiz – Weissrussland
Donnerstag, 28.12., 20:00 Uhr Russland – Schweiz
Samstag, 30.12., 20:00 Uhr Schweden – Schweiz
Sonntag, 31.12., 18:00 Uhr Schweiz – Tschechien
Informationen zum Turnier findet man unter www.buffaloworldjuniors.com.
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(Twitter @WJCinBUF)