In einer Woche wird das Bündner Parlament entscheiden, ob die vom Verein «Kulturkanton Graubünden» im Februar eingereichte Petition nur zur Kenntnis genommen wird oder aber anlässlich der Beratung des Kulturförderungskonzeptes behandelt wird. Der Verein fordert die Unterzeichnenden auf, an der Versammlung im Grossen Rat dabei zu sein und die Forderung damit zu unterstreichen.
«Die Petition nur zur Kenntnis zu nehmen, könnte bedeuten, dass den zahlreichen Voten für die Kultur während der Februarsession kaum Taten folgen», schreib der Verein in einer Medienmitteilung, «die Mehrheit der Kommission für Bildung und Kultur wird dem Grossen Rat empfehlen, die Petition lediglich zur Kenntnis zu nehmen. Der Rat wird dem wohl Folge leisten.»
Um die Forderung zu untermauern, wollen die Initianten die Zuschauertribünen füllen. «Mit einer hohen Präsenz auf der Zuschauertribüne zeigen wir, dass wir für unsere Anliegen einstehen! Dass wir nach wie vor hinter der Petition stehen und wollen, dass das Parlament die über 3800 Unterschriften würdigt. Es ist auch eine gute Gelegenheit zu zeigen, dass wir nicht nur dann dastehen, wenn es um Geld geht.» Der Verein ruft die Unterstützer ausserdem auf, Grossrätinnen und Grossräte, die sie kennen, anzurufen und sie darauf hinzuweisen, dass der Rat «doch bitte die Petition behandeln soll».
Die Petition will, dass sich das Parlament und die Regierung des Kantons Graubünden für «eine erweiterte und umfassende Kulturförderung einsetzt, die der kulturellen Einzigartigkeit des Kantons gerecht wird. Die Kulturförderung soll das gesamte Spektrum des aktuellen Kulturschaffens umfassen, das von Amateuren und Profis, freien Gruppen und festen Häusern, Museen und Festivals, Musikschulen und Bildungseinrichtungen, Sprachorganisationen und Kulturverbänden geprägt und gestaltet wird. Um dieses Ziel zu erreichen, muss das Budget der Kulturförderung substantiell erhöht werden. Mit einem vom Grossen Rat gewährten Rahmenkredit kann die Kulturförderung Kontinuität und Planungssicherheit für alle Kulturschaffenden gewährleisten. Die Verteilung der Mittel soll in einem Konzept geregelt werden, das alle vier Jahre von der Regierung unter Einbezug der Kulturschaffenden erarbeitet und vom Grossen Rat genehmigt wird.»
Das Geschäft im Grossen Rat ist für nächsten Mittag um ca. 9 Uhr morgens vorgesehen.
(Bild: Wikipedia/Archiv)