2 Premieren, 1 grosser Frust und 0 Punkte – die Fakten zur HCD-Niederlage

 

Der HC Davos hat am Dienstagabend das Heimspiel gegen den HC Lugano mit 4:5 verloren. Die HCD-Fakten der 26. Meisterschaftsrunde.

1. Frust in Davos

Der HCD startete mit zwei raschen Toren von Robert Kousal und Sven Jung nach Plan, musste die Luganesi aber im spektakulären Startdrittel noch zum 3:3 ausgleichen lassen (Broc Little hatte zum zwischenzeitlichen 3:2 getroffen). Die Entscheidung fiel nach zwei umstrittenen Fünfminutenstrafen gegen Gilles Senn und Andres Ambühl innert zehn Sekunden. Auf der offiziellen HCD-Webseite wurden die Szenen folgendermassen beschrieben:

Nach den spielerisch höchst attraktiven ersten 40 Minuten prägten und entschieden im Schlussdrittel Strafen das Spiel. Innert zehn Sekunden kassierten HCD-Goalie Senn wegen eines Faustschlags gegen Lappiere (nach einem nicht geahndeten Foul desselben!) und Andres Ambühl nach einem Foul (war das wirklich ein Foul?) an Bobby Sanguinetti je eine Fünfminuten- und Spieldauer-Strafe. Lugano nutzte die doppelte Überzahl zu zwei Toren durch Luca Fazzini und Jani Lajunen. Rödin brachte die Davoser im Powerplay zwar noch auf 4:5 heran, doch die Hypothek der beiden Fünfminutenstrafen wog trotz eines vehementen Schlussspurts der Platzherren zu schwer.

 Zusammengefasst: Senns Ausschluss kann man geben, jener von Andres Ambühl ist ein Witz. Schliesslich ging es in diesem Spiel noch ganz anders zur Sache.

 

2. Broc Little

Schon wieder war der Goalgetter einer der Protagonisten beim HCD: Der Amerikaner skorte auch gegen Lugano – zum bereits siebten Mal in den letzten zehn Spielen. Mit 16 Toren ist der 29-Jährige ligaweit erfolgreichster Torschütze. Gegen Lugano kamen für Little ausserdem zwei Assists hinzu.

3. Premiere 1: Anton Rödin

Eigentlich wollte er schon am letzten Wochenende spielen, doch die Lizenz war noch nicht da, und gab der neue schwedische Stürmer Anton Rödin sein Debüt beim HCD gegen Lugano. Und wie: Rödin harmonierte mit Sturmpartner Broc Little schon ziemlich gut und erzielte ein Tor und einen Assist.

4. Premiere 2: Sven Jung

Nach 189 Sekunden lag der HCD gegen Lugano mit zwei Toren vorne. Sven Jung hatte nach drei Minuten zum 2:0 getroffen – das erste Saisontor für den 22-jährigen Verteidiger. Und das dritte seiner Karriere nach einer fast dreijährigen Durststrecke.

5. Ambühls Wutausbruch

Der Davoser Doppelausschluss im Schlussdrittel – mit zwei folgenden Powerplays – brachte die Entscheidung zu Ungunsten des HCD. Andres Ambühl war über seinen Restausschluss derart verärgert, dass er in den Davoser Katakomben seinen Stock wütend an die Wand knallte. So gefrustet hat man «Büeli» in Davos selten gesehen.

Ambühl
Andres Ambühl kann das Verdikt «Restausschluss» nicht glauben.

6. Goalie Watch: Glücklos

Davos begann mit Gilles Senn, und er sah nicht besonders gut aus: Der 1:2-Anschlusstreffer folgte auf einen Abpraller, beim 2:2 sah er aus spitzem Winkel auch nicht glücklich aus. Im Schlussdrittel hatte er einen fantastischen Big Save, nur um sich kurze Zeit später zu einer Unbeherrschtheit verleiten zu lassen, was zu Teil 1 der entscheidenden Restausschlüsse führte – der Anfang vom Ende für den HCD. Sein Backup Joren van Pottelberghe agierte ähnlich glücklos, verlor den Puck bei der ersten Parade aus den Augen – Lugano nützte eiskalt zum 4:3 aus. Und kurze Zeit später wurde er mit dem Gamewinner erneut kalt geduscht, als die komplette Davoser Hintermannschaft nach einem Lattenknaller die Übersicht verlor.

Senn
Der Moment von Gilles Senns Aussetzer.

7. Punkte müssen her

Nach der dritten Niederlage in den letzten vier Heimspielen muss der HCD am nächsten Wochenende gegen nominell schwächere Teams punkten. Zuerst geht es am Samstag zum EHC Kloten, ehe am Sonntag um 15.45 Uhr der HC Genf-Servette in der Vaillant Arena zu Gast ist.

 

(Bilder: Twitter HC Davos/Screenshot SRF)