Es ist ein grosser Herbst für die Bündner Musikszene, denn die Menge der Tonträger, die aktuell erscheinen, ist nicht gerade alltäglich. Während in gewissen Monaten die Musikszene Graubünden praktisch still steht, spielt der beste Kanton der Schweiz diesen Oktober/November ziemlich aktiv vorne mit.
Wir von GRHeute haben alle Künstler, die im 2017 noch was veröffentlichen zum Interview gebeten und mit ihnen über Musik in Graubünden gesprochen.
Heute im Interview: Sandro Gansner aka Hedgehog
Aktuelles Album: Bis zum Mond & zrugg
Veröffentlichungsdatum: 24. November 2017
Wie zufrieden bist du mit deinem Werk?
Ich bin sehr zufrieden. Mir gefällt, dass mein neues Album noch musikalischere ist als der Vorgänger. Ich denke, dass die Songs live sehr cool werden und wir die mit Live-Band sehr kreativ inszenieren können.
Wie lange hat die Produktion gedauert?
Circa zwei Jahre habe ich an den Texten und Demos gefeilt. Die Produktion im Studio ging über 2-3 Monate bis wir komplett fertig waren.
Wer hat alles an der Scheibe mitgearbeitet?
Lou Zarra und Sandro Dietrich haben sehr viel am Album produziert und die meisten Songs wurden in ihrem Studio recordet. Neben ihnen hat Yvan (Stress), SAD (Baze), Shocktraderz (Phumaso & Smack) sowie Shuko & Freedo (Kollegah, Cro etc.). Bei einigen Songs habe ich die Demos selber produziert, welche dann im Studio noch ausproduziert wurden.
Sändii hat viele Backing Vocals gesungen. Äxel hat bei einigen Songs Gitarre gespielt und so kamen die Songs zusammen. Eric MC hat einen Gastpart beim Song „Träumer“ beigetragen.
Wie viele Songs hast du in etwa aufgenommen?
10-13 Songs.
Wie geht es weiter? Ist eine Tour geplant?
Zuerst wird meine Platte am 16.12. im Kulturhaus in Chur getauft. Danach machen wir Weihnachtsferien und gehen ab dem neuen Jahr auf Tour. Einige Konzerte sind schon in der Pipeline. Weitere sollten hinzukommen. Im Sommer wollen wir natürlich einige Open Airs / Festivals spielen, wenn möglich.
Du stehst mit deinem zweiten Album ziemlich im Fokus nach der Auszeichnung zu Best Talent Juli von SRF3. Wie gehst du mit dem Druck um?
Ich verspüre keinen Druck. Vielmehr Motivation und Vorfreude auf das Album und die Konzerte.
Wie musikalisch bist du eigentlich?
Ich finde, ich bin sehr musikalisch, obwohl ich kein Instrument gut spiele. Früher als Kind hatte ich Musikunterricht und ich kann auch Noten lesen. Die Songideen entstehen meist aufgrund einer Melodie die ich im Kopf habe. Daraus entstehen ganze Songs.
Du hast schon mit diversen andern Rappern Songs gemacht. Wer hat dich geprägt?
Von der musikalischen Einstellung her hat mich C.mEE bis zu einem gewissen Grad inspiriert. Ansonsten gibt es keine Rapper, mit denen ich zusammengearbeitet habe, die mich extrem inspiriert hätten – und das meine ich keinesfalls negativ. Viele Künstler haben mich inspiriert, mit denen habe ich aber nicht zusammen gearbeitet.
Im Herbst erscheinen viele Bündner Werke. Auf welches freust du dich am meisten?
JJD und Ali.
Wie gross ist dein Kontakt zur Bündner Musikszene?
Mein engstes musikalisches Umfeld hat auch einen Teil zum Album beigetragen. Natürlich pflege ich einen guten Austausch zu weiteren Bündner Musikern.
Wirst du deine Live-Band eigentlich ausbauen?
Ja, wir haben neben dem Live-Drum nun auch einen Gitarristen – es wird grossartig.