Am Sonntagnachmittag ist es wegen der starken Winde in Graubünden an mehreren Orten zu Polizeieinsätzen gekommen. Auch in Chur musste die Stadtpolizei mehrfach ausrücken.
Das Sturmtief «Herwart» sorgte am Wochenende in ganz Europa für Schäden – und mancherorts für Schlimmeres. Auch in der Schweiz zog «Herwart» mit Geschwindigkeiten von bis zu 150 km/h durchs Land. In Tschechien und Deutschland wurden sogar orkanartige Böen mit Spitzen von 180 km/h registriert. Auf dem Crap Masegn im Kanton Graubünden wurde am Sonntag eine Windspitzengeschwindigkeit von bis zu 146 km/h gemessen, auf dem Weissfluhjoch bei Davos 123 km/h, wie die Wetterdienste SRF Meteo und Meteonews mitteilten.
Sturmtief «Herwart» bringt Sturm zu uns:
Crap Masegn: 146 km/h
Herisau: 90 km/h
Poschiavo; 117 km/h = Nordföhn
^FBhttps://t.co/kk0h5nmJUS pic.twitter.com/uLuSk0vfdx— SRF Meteo (@srfmeteo) 29. Oktober 2017
Die stärkste Böe wurde um die Mittagszeit auf dem Corvatsch mit 149 km/h registriert. Auch im Engadin gab es ausserordentliche Böen: In Sils und in Poschiavo wurden mit 118, bzw. 117 km/h ebenfalls Orkanböen verzeichnet, in Samedan wurde der Wind mit 89 km/h gemessen.
Gefahr in Chur
In der Churer Innenstadt wurde ein Baugerüst beschädigt, an der Berggasse fiel eine Tanne auf ein Hausdach. Die Bewohner befanden sich zu diesem Zeitpunkt glücklicherweise auswärts. Auch Baustellenabschrankungen und Werbetafeln fielen den heftigen Böen zum Opfer.
An der Gäuggelistrasse, kurz nach dem Postplatz, drohte ein Baugerüst vom Dach auf die Fahrbahn zu fallen, worauf die Gäuggelistrasse gesperrt wurde (Bild). Der Verkehr musste einspurig über die Grabenstrasse umgeleitet werden. An der Berggasse fiel eine Tanne auf ein Hausdach und beschädigte dieses. Verletzt wurde niemand. An der Scalettastrasse, Rheinstrasse, Steinbruchstrasse und Ottostrasse wurden Bauabschrankungen umgeweht. Diese Abschrankungen konnten teilweise wieder hergerichtet werden.
Über den Nachmittag standen die Stadtpolizei Chur, die Fahndung der Kantonspolizei, die Feuerwehr der Stadt Chur, die Werkbetriebe der Stadt Chur, Gerüstbaufirmen, Dachdecker, zwei Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma und eine Kranfirma mit einem Spezialkran im Einsatz.
RhB-Strecke unterbrochen
Der starke Wind betraf gestern auch die RhB. Wie sie in einer Medienmitteilung schreibt, musste am Nachmittag auf der Berninalinie die Strecke zwischen St. Moritz und Pontresina wegen umgestürzter Bäume unterbrochen werden. Es verkehrten Bahnersatzbusse. Immerhin verspricht der Wetterbericht für die nächsten Tage Besserung.
Nein, das Wetter ist völlig normal. Es ist Ende Oktober. Das ist ein Herbststurm. Und kein besonders starker. #Sturm #Herwart https://t.co/rSlgjqzm2v
— Jörg Kachelmann (@Kachelmann) 29. Oktober 2017
(Quellen: Stapo Chur/RhB, 29.10.17)