Die «Südostschweiz» und die «Basler Zeitung», die seit drei Jahren zu einem Drittel Christoph Blocher gehört, arbeiten an einem gemeinsamen Mantelteil. In Zukunft sollen die Bereiche Inland, Ausland, Wirtschaft und Kultur zusammengelegt werden. Gemäss der Tageswoche wäre ein Stellenabbau die Folge.
Die BaZ und die «Südostschweiz» würden künftig in den Ressorts Inland, Ausland, Kultur und Wirtschaft Artikel teilen und eng zusammenarbeiten, bestätigte Somedia-Patron Hanspeter Lebrument gegenüber der Tageswoche. Laut Lebrument liefen die Planungen bislang auf höchster Ebene zwischen Somedia-CEO Andrea Masüger und Markus Somm, Miteigentümer und Chefredaktor der «Basler Zeitung». Die beiden Tageszeitungen arbeiten seit Mitte Jahr im Korrektorat und im Layout zusammen. Seither wird die BaZ mehrheitlich in Chur produziert und korrigiert. Voraussichtlich im nächsten Jahr sollen die Leser der Südostschweiz dann einen gemeinsamen überregionalen Teil haben – und auch der Leitartikel des Chefredaktors der BaZ, Markus Somm, soll zukünftig in der Samstagsausgabe der Südostschweiz zu lesen sein.
Die Redaktionen blieben aufgrund der geografischen Distanz aber getrennt, heisst es im Tageswoche-Artikel. «Selbstverständlich macht man einen gemeinsamen Mantel, um Stellen einsparen zu können», so Lebrument zur Frage der Tageswoche, ob ein Stellenabbau zu erwarten sei. Es gebe nichts Schöneres, als eine eigene Zeitung ohne Partner zu betreiben, so der 76-Jährige, aber die wirtschaftliche Lage würde dies «nun mal nicht mehr ermöglichen». Die Somedia hat 2015 bei einem Umsatz von 133 Millionen Franken einen Gewinn von über 4,5 Millionen erwirtschaftet, seit diesem Jahr werden keine Zahlen mehr publiziert.
Die BaZ Holding AG hatte erst im August für Aufsehen gesorgt, als sie der Ostschweizer Verleger-Familie Zehnder 25 Gratistitel in der Deutschschweiz abgekauft hatte. Damit erreicht der Verlag von Blocher, Somm und dem ehemaligen 20-Minuten-Gründer Rolf Bollmann neu 700 000 bis 800 000 Personen.
Die neuen Verträge zwischen BaZ und Somedia sind noch nicht unterzeichnet. Ob die Zusammenarbeit kommt, hänge von den Bedingungen ab, namentlich davon, wie viel Geld eingespart werden könne, zitiert die Tageswoche Lebrument. Man müsse die geplante Kooperation im Lichte der Konsolidierung auf dem Schweizer Medienmarkt sehen, so Lebrument. Die engere Zusammenarbeit zwischen BaZ und Südostschweiz wird nicht vor 2018 erwartet.
(Bild: Screenshot Google/GRHeute)