Im arabischen Abu Dhabi wurden gestern Abend die Medaillen der Berufs-WM verteilt. Silvio Tönz aus Vals hat zwar kein Edelmetall erhalten, doch ist der Hamilton-Mitarbeiter der Spitze aus Asien scheinbar gefährlich nahe gerückt.
Am Donnerstagabend, 19.30 Uhr, war es endlich soweit, Rangverkündigung in Abu Dhabi.
Das Gute vorweg: Die Schweizer Nationalmannschaft gewinnt an den WorldSkills in Abu Dhabi gleich elf Gold-, sechs Silber- und drei Bronzemedaillen. Sie ist mit Abstand die erfolgreichste Nation Europas und belegt weltweit Platz zwei. Der CNC-Fräser Silvio Tönz hat es trotz Top-Leistung leider nicht geschafft, den asiatischen Top-Favoriten die Podestplätze streitig zu machen. Auf dem ersten Rang ist China vor Korea und Japan. „Nein, ich bin nicht enttäuscht“, sagt ein zufrieden lächelnder Silvio. „Ich habe an diesem Wettkampf soviel an Fachwissen dazu gewonnen, Unglaubliches erlebt und neue Kontakte geknüpft – diese Erfahrung ist unbezahlbar.“ Zudem habe er während des ganzen Wettkampfs sein Bestes geben können, sich von Lärm und Getümmel nie ablenken lassen. Und trotz enormem Zeitdruck sei er stets voll konzentriert gewesen.
Wie alle Teilnehmer weiss jedoch auch der 21-Jährige, dass die asiatische Konkurrenz fast unbezwingbar ist. Sein Begleiter Björn Gerhard, Leiter Berufsbildung von Hamilton Bonaduz, erklärt: „Viele asiatische Staaten bereiten ihre jungen Berufsleute über mehrere Jahre sehr spezifisch und einzig auf die WorldSkills vor. Silvio hingegen hat bei Hamilton eine ganz normale Berufslehre absolviert, sich durch den Schweizermeister-Titel für die Berufs-WM qualifiziert, und erst ab dann hat er sich speziell auf die WorldSkills vorbereitet – zum grossen Teil in seiner Freizeit.“ Während Gerhard seinem Schützling anerkennend auf die Schulter klopft, sagt er: „Silvio war der fünfte Polymechaniker unserer Firma, der an der Berufs-WM war – und er war mit Abstand der Beste!“ (Anmerkung der Redaktion: Da die letzten Resultate noch nicht publiziert sind, sollte man nicht zu früh über Silvios Rang spekulieren. Wir wagen es trotzdem: Gerüchten zufolge soll er den vierten oder fünften Platz belegen.)
Während der Hamilton-Berufsbildner sich von Silvio verabschiedet – er fliegt noch diese Nacht in die Schweiz zurück –, steht dem Valser Wettkämpfer ein fulminantes Abschlussfest bevor. Mit 1300 Teilnehmern aus 77 Nationen und vor allem mit seinen 37 Teamkollegen. „Das Resultat der Schweizer Nati ist grossartig. Wir haben uns gegenseitig unterstützt und miteinander gefiebert. Jetzt ist es Zeit, miteinander zu feiern!“ Besonders freut sich der Valser, dass seine Bündner Kollegin Irina Tuor aus Brigels eine Goldmedaille heimbringt. Tuor ist ab heute die weltbeste Fachfrau Gesundheit.
Herzliche Gratulation und Viva la Grischa!
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(Bilder: zVg.)