Im Maserati 250F den Bernina hinauf

Zum dritten Mal findet am nächsten Wochenende das Bernina Gran Turismo Bergrennen statt. Mit einer Frauenbeteiligung: Den Pokal hat eine Frau aus Appenzell erfunden.

Es wird laut am Bernina. Nächstes Wochenende rasen die Oldtimer-Boliden den Pass hinauf. Gut 60 Besatzungen in Autos aus den Jahren 1921 bis 1980 werden von La Rösa aus die 5,7 Kilometer auf die Passhöhe in Angriff nehmen und dabei 449 Höhenmeter in über 50 Kurven überwinden. «Die Strecke ist anspruchsvoll», sagt Florian Seidl, Verwaltungsratsmitglied der St. Moritzer Automobilwochen AG.

Die Bandbreite der Autos reicht vom Vorkriegs Bugatti über historische Grand Prix Fahrzeuge wie dem Maserati 250F zu Sport- und Rennwagen der 50er und 60er, Prototypen wie dem legendären Ford GT40 und historischen Formelfahrzeugen. «Für die Sicherheit der Fahrer haben wir unzählige Leitplanken verlegt, Strohballen postiert und Streckenposten eingesetzt», sagt Florian Seidl. «Ich wünsche mir schönes Wetter.»

 

Das Rennen als Alpaufzug

Ziel des Bergrennens, das am Sonntag statt findet, ist auf dem Berninapass, der Schlussanlass findet in Poschiavo statt. Alle Besatzungen bekommen einen Pokal – den eine Frau gestaltet hat: Annina Heeb aus Appenzell. Sie studiert Produktdesign an der ibW Höhere Fachschule Südostschweiz; der Pokal war als Wettbewerb an der ibW und dem Centro Tecnologico del Legno in Poschiavo ausgeschrieben. Gewonnen hat sie mit einem Pokal, der das Rennen auf vier Arvenholzblöcken wie einen Alpaufzug stilisiert.

pokal bernina gran turismo

Die Vorgabe war: Etwas rustikales aus Holz und Stahl. «Mir kam bei der Recherche immer wieder dieses Bild vom Alpaufzug in den Sinn», sagt Annina Heeb. «Die Bilder vom Rennen, wie diese Autos den Berg hinauf- und wieder hinunterfahren, haben etwas Gemütliches, es ist eine schöne Stimmung. Wie bei einem Alpaufzug.» Es ist nicht der erste Pokal, den die 32-jährige gelernte Konditorin präsentieren darf: Im letzten Winter kam die Trophäe der Schweizermeisterschaften im Langlauf im Val Müstair ebenfalls aus ihren Händen. Am Renntag selber kann sie leider nicht teilnehmen.

Die RhB rollt an

Als besonderes Schmankerl bietet die RhB ebenfalls ihr altes Rollmaterial auf – den Bernina Triebwagen aus der Gründerzeit der RhB und das Bernina Krokodil mit Salonwagen. Zum normalen Ticketpreis. «Das ist weltweit einmalig, dass neben einer Rennstrecke eine Zugstrecke durchgeht und es wäre ein Frevel gewesen, das nicht zusammen zu führen», sagt Florian Seidl. Oder wie es RhB-Direktor Renato Fasciati ausführte: «Wir wollen begeisterte Zuschauer und die Unesco-Welterbestrecke bietet sich da besonders an.» Ein Spektakel, das sich auch Renato Fasciati nicht entgehen lassen wird.

Mehr zum Bernina Gran Turismo, auch zum vielfältigen Rahmenprogramm, das eine Besichtigung der teilnehmenden Autos beinhaltet, findet sich hier: Bernina Gran Turismo.

Den genauen Fahrplan der RhB am Wettkampfwochenende findet sich hier: RhB.

 

(Bilder: GRHeute, RhB, Bernina Gran Turismo)