Die FDP hat gestern über die Altersvorsorge 2020 diskutiert. Einig war man sich vor allem in zwei Dingen: Es braucht eine Reform, aber nicht diese.
Grossrat-Stellvertreter Reto Bonderer, der Präsident der FDP Bündner Herrschaft, begrüsste am Dienstagabend auf dem Weingut der Familie Lauber in Malans zum Themenanlass über die umstrittene Rentenvorlage. Der Sozialversicherungsfachmann und Grossrat-Stellvertreter Peter Candrian präsentierte die komplexe Vorlage verständlich und stellte fest, dass eine Reform dringend notwendig ist. Dies bestätigte auch Ständerat Dr. Martin Schmid in seinem Referat. Schmid bemängelt an der Vorlage, dass Pensionskasse und AHV vermischt werden, was einen absoluten Tabubruch darstelle. Das bittere Zückerchen von Fr. 70 für alle Neurentner schaffe darüber hinaus eine Mehrklassengesellschaft, bei der nur die Babyboomer-Generation ab dem Alter von 45 Jahren vermeintlich profitiert. Alle Jüngeren erhalten diesen Zustupf nicht, sie müssen ihn finanzieren.
Die grosse Mehrheit des gut besuchten Anlasses war sich einig, dass die vorliegende Rentenreform ein unausgereiftes Stückwerk aus versuchten Zugeständnissen an unterschiedliche Bevölkerungsgruppen darstellt. Die Vorlage löse nicht nur das Finanzierungsproblem in keiner Weise, sondern schafft gar viele neue Probleme. Aus diesem Grund empfiehlt die FDP Bündner Herrschaft, zweimal Nein zu stimmen und so den Weg für eine Vorlage zu ebnen, welche die vorhandenen Probleme nachhaltig löst.
(Bild: Grossrat Christof Kuoni, Ständerat Dr. Martin Schmid, Grossrat-Stv. Peter Candrian, Grossrat Lieni Kunz und Grossrat-Stv. Reto Bonderer (von links), zVg.)