Gestern publizierte der HC Davos seine neue Leibchen, und um es gleich vorwegzunehmen: Es gibt eine geniale Neuerung. Der HCD hat es endlich, nach einem halben Jahrhundert, geschafft, die Jerseys wieder in gestickter Form herzustellen!
Nachdem der HC Davos bereits letzte Saison einen Quantensprung im Design der Leibchen nach vorne machte, setzen die Davoser diese Saison noch einen oben drauf.
Einfach nur schön; der @Hockeysince1921 präsentiert die Trikots der Saison 2017/18: https://t.co/VVXBuPJMOB #mythosHCD pic.twitter.com/ZWjuqSUXRr
— Hockey Club Davos (@Hockeysince1921) 24. Juli 2017
Letztes Jahr hatte es der HCD zum ersten Mal seit über 20 Jahren geschafft, die Leibchen nicht mehr wie Werbeplakate aussehen zu lassen, in dem er die Sponsorenfläche in den Clubfarben Gelb und Blau präsentierte. Weg mit den weissen und roten Flächen, hin zu einem schlichten und eleganten Look. Eine revolutionäre Gestaltung, die eine enorme Steigerung darstellte. Die Integration der Sponsoren in den Teamfarben trug sofort dazu bei, dass die Jerseys des HCD classy wirkten (zusammen mit den kleinen dezenten Details wie dem Davoser Wappen im Kragen, dem geschnürten Kragen, etc.).
Auch diese Saison bleibt der HCD dieser Linie treu und hält sämtliche Sponsorenflächen in den Teamfarben. Sehr cool. (nun ja, fast alle Sponsoren: Die SO hat es immer noch nicht geschafft, von ihrem roten Farbklecks wegzukommen. Oje.).
Das grosse Novum diese Saison ist aber nicht im Design zu finden, sondern in der Produktion: Allem Anschein nach werden diese Saison zum ersten Mal seit den 50er Jahren die Nummern und der Schriftzug nicht mehr mit einem billigen Druck produziert, sondern hochwertig gestickt! Was die meisten Plauschmannschaften bereits seit Jahren hinkriegen, hat der HCD nun also auch geschafft, Wahnsinn. Die gestickten Elemente steigern die Qualität des Jersey ungemein, und als HCD Fan darf man darüber hoch erfreut sein. In den letzten zwei Jahren hat der HCD somit gezeigt, dass er gelernt hat, wie man die Leibchen wirklich verschönert. Mittlerweile kommt der Look schon fast an ein NHL-Jersey ran. Hut ab.
«Diese Saison steht bei allen Kommunikations-Massnahmen des HCD die Herkunft im Vordergrund. Deshalb haben wir uns von den legendären Trikots aus den 30-er Jahren inspirieren lassen und mit Stickereien gezielt Akzente gesetzt. Dies macht die neuen Meisterschafts-Shirts wertiger und verleiht ihnen einen Hauch von NHL», erläutert Andy Lusti von der verantwortlichen Kommunikationsagentur FCB Zürich.
Ein bisschen Meckern muss aber trotzdem sein: Trotz der eleganten Integration der Sponsoren, trotz der hochwertigen Produktion mit den gestickten Elementen, gibt es einige Verbesserungsvorschläge:
- Der Schriftzug vorne entspricht zwar dem momentan modischen Retro-Trend. Aber es fehlt eindeutig etwas. Und zwar das Logo. Würde der HCD nur mit einem Schriftzug arbeiten (so wie das früher gemacht wurde), so müsste dieser etwas kleiner gehalten und weiter oben platziert werden. Unterhalb des Schriftzuges wäre in dem Fall wie anno 1930 die Nummer des Spielers in gross. Sinnvoller wäre es, (analog der Detroit Red Wings von damals), unterhalb des Schriftzuges noch das Logo zu platzieren.
- Die Streifen auf den Ärmeln wirken überhaupt nicht retro und brechen mit dem Design auf der Front. Edler wäre ein dicker Balken auf den Ärmeln gewesen. Ein schlichter Look, der eine Hommage an die Vergangenheit wäre.
- Das gelbe Auswärts-Trikot wirkt wie ein Tank-Top. Wääh. Unverständlich, dass der Abschluss auf der Hüfte mit der GKB Werbung in Blau gehalten wurde. Vor allem, wenn die Spieler blaue Hosen haben. Schrecklich. Das Leibchen wirkt so einfach nur schräg. Der Schriftzug auf der Front wirkt nicht eingemittet, sondern klebt am unteren Rand. Und wegen der gleichen Farbe des Abschlusses und der Hosen scheint es so, wie wenn das gelbe Leibchen extrem kurz und bauchfrei geschnitten ist.
So müsste das dann aussehen.
Ok genug gejammert. Das neue Jersey lässt sich auch so sehen, und man darf froh sein, dass der HCD in den letzten zwei Jahren massive Fortschritte am Auftritt machte.
Alles in allem kommt der HCD 2017/18 in einem eleganten Design daher, auch wenn es Optimierungspotential gäbe. Und wenn es jetzt noch eine gestickte Version ohne Sponsoren im Fan-Store gibt, ja, dann könnt ihr (wie im Jahr zuvor) mein ganzes Geld haben.
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(Bilder: HCD, GRHeute)