Die grossen Wildtiere fühlen sich in Graubünden offenbar immer wohler. In Teil 1 der Hochjagd wurden an verschiedenen Orten in Graubünden Wölfe beobachtet, dazu kamen zwei Bärensichtungen. Auch mehrere Luchse streifen wieder im Bergkanton herum.
Teil 1 der Hochjagd ist vorbei, die zweite Phase dauert vom 20.-30. September. Bis heute wurden 28 beidseitige Kronenhirsche und sechs Wildschweine – allesamt in der Mesolcina – geschossen. Für Aufsehen sorgen zahlreiche Sichtungen von Gross-Wildtieren. Nachdem sich das Wolfsrudel am Calanda im Sommer zum vierten Mal fortgepflanzt hatte, wurden in dieser Jagdsaison im ganzen Kanton mehrere Wölfe gesichtet. Selbst im Werdenberg im Kanton St. Gallen sind Wölfe – möglicherweise aus dem Calandarudel – aufgetaucht und haben ein Blutbad mit sieben gerissenen und drei von Bissen verletzten Schafen angerichtet.
Einzelne Wölfe müssen geschossen werden
Gemäss einem Bericht der NZZ führten «die regelmässigen Wolfsgeburten dazu, dass vor allem Jungwölfe zusehends den Respekt vor dem Menschen verlieren, besonders im Winter.» Um den nötigen Abstand aufrecht zu erhalten oder wieder herzustellen, sei es laut dem Bündner Jagdinspektor Georg Brosi unumgänglich, zwischendurch vereinzelte Tiere zu schiessen. Bis heute wurden acht Wölfe legal, einer offiziell illegal geschossen.
Dass mehrere Wölfe und Luchse in Graubünden gesichtet werden, ist kein ganz neues Phänomen. Wie die Organisation Kora, die im Auftrag des Bundes und der Kantone die Lebensweise der Raubtiere und die Entwicklung ihrer Populationen überwacht, auf ihrer Webseite zeigt, wurden schon in den letzten Jahren regelmässig im ganzen Kanton Wölfe und Luchse gesehen.
Zwei Bären im Engadin und Südbünden gesehen
Auch Bärensichtungen gab es bei Teil 1 der Hochgjagd, und zwar am 3. September in der Mesolcina und am 5. Dezember in der Nähe von Ramosch. Beide seien aber wieder über die Grenze ins nahe Italien verschwunden und seither nicht mehr aufgetaucht.
Jäger meldeten auch mehrere Luchsbeobachtungen, wie Brosi gegenüber Radio Südostschweiz ausführte. So wurde beispielsweise in der oberen Surselva ein Luchs mit zwei Jungtieren gesichtet. Laut Brosi haben diese Raubtiere bis jetzt aber keine Probleme bereitet.
(Symbolbild: Pixabay)