Das Zusammenleben in Chur soll kulturelles, ökologisches und soziales Engagement miteinander vermischen – und das Kabinett der Visionäre bietet Platz dafür. Verschiedene Workshops und Projekte bieten Gelegenheiten, Neues kennen zu lernen.
So wie letzten Freitag. Da feierten die Visionäre unter dem Motto «Ramsch hoch2» die Einweihung des neuen Ramschhäuschens, musikalisch umrahmt von der Basler Band «Ramsch».
Die ursprüngliche Idee war eine Tauschbörse. Der Vorschlag fand schnell Gefallen, aber das wäre ein zeitlich begrenzter Event gewesen und man fragte sich, ob es nicht eine längerfristige Möglichkeit gäbe. So ging der Gedanke bald zu einem «Give & Take» über, wie es beispielsweise in Winterthur bereits eines gibt: Ein fixes Häuschen in das man noch brauchbare, nicht defekte Dinge bringen kann und sich im Gegenzug etwas mitnehmen darf, was man selber gerade gebrauchen könnte.
Zum Beispiel die Brotmaschine, welche im Schrank zuviel Platz braucht oder der Schulranzen, der zwar noch voll ok aber das Kind dem Motiv entwachsen ist. Schuhe, die man vielleicht doch eine halbe Nummer zu klein gekauft hat und sie deshalb eh nie anzieht. Das Prinzip ist simpel: Wenn man was gibt, darf man etwas anderes holen. Vor allem die Leute im Quartier sind herzlich eingeladen, vorbeizukommen und sich auszutauschen.
Das «nimm&bring»-Häuschen des Kabinetts, das am Freitag eigens dafür aus dem Sertigtal in die Bündner Hauptstadt geholt und aufgebaut wurde, steht während des Sommers vor dem Kabinett in der Sägenstrasse 75 allen offen. Es bleibt jedoch nicht beim Häuschen allein: Die Grundidee, die Tauschbörse, wird in unregelmässigen Abständen ebenfalls wieder stattfinden.
Auch verschiedene weitere Projekte und Workshops werden den Sommer über das Kabinett beleben. Infos finden abenteuerlustige Bastler und heimliche Kunstschaffende auf der Homepage des Vereins: https://kabinettdervisionaere.jimdo.com.
(Bilder: Charly Bosshard)