In fünf Tagen fällt der Entscheid: Die Churer Stimmbürger entscheiden über die Zukunft des Alten Forstwerkhof. Die Inventx und die Stadt Chur informierten nochmals über das Projekt.
Viel ist schon geschrieben worden über das Projekt «mehrwerk» der IT-Firma Inventx. Die Eckdaten sind bekannt: Aus dem Alten Forstwerkhof in der Innenstadt soll der neue Sitz der Inventx entstehen. Ein Teil des Neubaus wird der Stadt Chur gehören – sie braucht dringend mehr Raum für das Stadtarchiv.
Dass es allen Beteiligten Ernst damit ist, haben sie am Montagmorgen in Chur am jetzigen Sitz der Inventx noch einmal bekräftigt. Insbesondere Inventx-Mitbegründer und Geschäftsführer Gregor Stücheli betonte die Wichtigkeit des Standortes Chur: «Wir haben zwei wichtige neue Kunden in Aussicht und müssen dafür dutzende neue Stellen schaffen.» Dazu soll der von den Architekten Fanzun geplante Bau «Mehrwerk» die Basis bilden.
Auf dem Areal Alter Forstwerkhof werden auf einer Parzellenfläche von 2’387 m2 bis zu 200 Arbeitsplätze mit innovativen Büroraum-Konzepten für maximalen Komfort der Mitarbeitenden und unter Nutzung neuester Kommunikations- und Kollaborationstechnologien geschaffen. Beispielsweise sollen Besucher per Videochat empfangen werden, und der Eingangsbereich wird so multifunktional, dass er von einer Co-Workingzone kurzfristig zum Sitzungszimmer oder in einen Konzert- und Ballsaal transformiert werden kann. Ergänzt werden die Büroräumlichkeiten mit einem Sport- und Gastrobereich sowie einer integrierten Kinderkrippe, welche auch der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Es wird ein «Mehrwerk» entstehen, welches für den Wirtschaftsstandort Chur, aber auch für die Anwohner und das gesamte Quartier einen substantiellen Mehrwert bietet.
Loggias und Alpenblick
Auch in punkto Energieeffizienz und Nachhaltigkeit gibt sich Inventx vorbildlich: Ein innovatives Energiekonzept unter Nutzung von Fernwärme wird kombiniert mit Ladestationen für e-Cars und e-Bikes. Eine Tiefgarage bietet Platz für knapp 50 Personenfahrzeuge. Die energetisch zukunftsweisende Gebäudeplanung rundet ein ehemaliger Inventx-Praktikant mit seinem Start-up «Locatee» ab: Mittels Big- Data-Analyse werden die Gebäudeauslastung, die Lüftung, die Heizung sowie die Beleuchtung optimiert.
Dank der von der Churer Unternehmung Fanzun AG konzipierten L-förmigen Gebäudearchitektur entsteht ein attraktiver Innenhof. Dieser steht nicht nur den Inventx-Mitarbeitenden offen, sondern auch den Bewohnern der im dritten und im Dachgeschoss geplanten hochwertigen Wohneinheiten, welche 2.5- bis 5-Zimmerwohnungen, zum Teil mit Loggia und Alpenblick, umfassen. Nahe der Altstadt soll ein architektonisches Kleinod entstehen, das sich perfekt in die vorhandene Topografie einfügt.
Insgesamt wird eine Nutzfläche von 11’770 m2 in engster Zusammenarbeit mit der Stadt Chur realisiert. Das Neubauprojekt nutzen die Industriellen Betriebe Chur, um die jetzt auf der Parzelle vorhandene Trafostation Unterwerk an einen strategisch und operativ sinnvolleren Ort zu verlegen. Das Gesamtprojekt entspricht dem stadträtlichen «Weissbuch» zur Boden- und Liegenschaftspolitik im Sinne einer zukunftsgerichteten Wirtschaftsförderung.
Gregor Stücheli, Mitgründer und Geschäftsführer der Inventx AG, freut sich auf das Projekt: «Inventx ist ein beliebter und bedeutender Arbeitgeber in der Region. Unser Vorhaben findet daher grossen Zuspruch in der Bevölkerung und wir sind zuversichtlich, nach der Abstimmung baldmöglichst den Spatenstich folgen lassen zu können». Und er fügt hinzu: «Wir sind in einer innovativen und dynamischen Branche tätig, in der wir unseren Mitarbeitenden nicht nur spannende Arbeitsinhalte, sondern auch eine ausgezeichnete Work-Life-Balance bieten. Das Projekt ‘Mehrwerk’ soll dies zusätzlich reflektieren und auch helfen, Chur zum Ostschweizer Hotspot für IT-Ingenieure zu machen.»
Bekenntnisse zur Wirtschaft und zum Standort Chur
Urs Marti, Stadtpräsident von Chur, ist begeistert: «Uns freut das Bekenntnis der Inventx zu unserer Stadt. Wir pflegen unseren Wirtschaftsstandort und können mit Erfolgsgeschichten wie der Inventx eindrücklich belegen, dass Unternehmen bei uns optimale Rahmenbedingungen für innovatives Unternehmertum vorfinden.»
Optimale Rahmenbedingungen sehen für Gregor Stücheli übrigens auch so aus: «Wenn ich in Chur am Freitag um 17 Uhr zum Feierabendbier rufe, kommen sie alle. Weil sie um 18.30 Uhr zu Hause sein können. In Zürich muss ich das ein halbes Jahr vorher anmelden, weil es vorher nicht geht. Und wenn jemand danach noch eine Stunde nach Hause fahren muss, wird es auch schwierig.»
(Bilder: Inventx)