Die Bundesliga kommt nur noch bis Bad Ragaz

Zwei Jahre war der HSV im Sommerlager in Schluein, diesen Sommer suchen sich die Hanseaten ein anderes Sommer-Domizil. Fussballfans kommen dennoch auf ihre Kosten: Borussia Dortmund und der VfL Wolfsburg beehren auch diesen Sommer die Region, wenn auch ennet der Kantonsgrenze in Bad Ragaz. 

Die Grand Hotels Bad Ragaz dürfen sich auch diesen Sommer auf Bundesliga-Stars freuen. Wie das Nobelhotel gestern dem Sarganserländer bestätigte, werden die Fussballer von Borussia Dortmund und vom VfL Wolfsburg auch diesen Sommer ihr Trainingslager im Kurort absolvieren. Der genaue Zeitpunkt steht wegen potenzieller Terminkonflikte mit Supercup und Champions-League-Qualifkation noch nicht fest, sie dürften aber wohl irgendwann in der zweiten Julihälfte stattfinden. Für Dortmund wird es bereits der siebte Sommer-Auftritt in Bad Ragaz, für Wolfsburg der fünfte.

Auch Graubünden kam in den letzten beiden Jahren bekanntlich in den Genuss von Bundesliga-Fussball: Der Hamburger SV beehrte die neue Fussballarena Crap Gries in Schluein und gewann bei diesen Auftritten einige neue Schweizer Fans. Das allerdings ist Vergangenheit. Graubünden Ferien und der HSV konnten sich nicht über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit einigen. «Ich bedaure das sehr», meint US Schluein-Präsident Simon Lutz, «schliesslich wurde dafür extra der Fussballplatz vergrössert.» HSV2

Der touristische Effekt solcher Trainingslager in Graubünden ist nicht zu unterschätzen, da die lokalen Medien eines Bundesligisten mittlerweile auch über die Vorbereitung ausgiebig berichten. Immerhin gibt es mit den Vorbereitungscamps von Nationalteams einen Hoffnungsschimmer für die Bündner Fussballfans – wie letzten Sommer, als die österreichische Nationalmannschaft medienwirksam in Schluein trainierte und ein «Testspielchen» bestritt. US-Schluein-Präsident Simon Lutz hat die Hoffnung auf eine professionelle Klub-Mannschaft auf dem Sportplatz Crap Gries aber noch nicht aufgegeben: «Ich würde gerne wieder einen Fussballklub einladen. Dahinter bräuchte es aber eine grössere Kraft, um dies stemmen können.» Sein Traumklub wäre Bayern München, aber ihm sei klar, «dass das eine Schuhnummer zu gross ist.»

 

(Archivbilder HSV in Schluein: GRHeute/Facebook/Autoren: Mathias Brändli,Rachel Van der Elst)