Jede Nacht von 22 bis 5 Uhr ist der Crapteig Tunnel auf der San-Bernadino-Route geschlossen. Was passiert in dieser Zeit? GRHeute hat bei einer Tunnel-Besichtigung Mäuschen gespielt.
Seit August wird im Crapteig Tunnel gebaut. Die Brandfalllüftung und die Beleuchtung des 21-jährigen Tunnels werden saniert. Am Donnerstagabend lud die Bauherrrschaft zu einer Besichtigung ein. Rund 25 Arbeiter der beiden Unternehmen Lazzarini und Kummler+Matter sind im Einsatz, gut 40 Besucher aus der Region sind der Einladung gefolgt.
Während der Besichtigung werden mit Teleskopstaplern Schalungsteile für die neue Tunneldecke montiert. Daneben montieren die Elektriker die neue LED Beleuchtung. Damit die neuen Ventilatoren an der Tunneldecke Platz haben, muss die alte Decke auf einer Länge von 30 Metern abgebrochen werden und gut 50 Zentimeter nach oben versetzt werden. Dazu wurde die alte Decke herausgesägt und eine neue Decke Betoniert. Damit der Verkehr ab 5 Uhr wieder passieren kann, wird die Betonschalung samt Armierungseisen aufgehängt. Die rund 250 Tonnen schwere neue Decke hängt bis zur Aushärtung des Betons an Eisenstangen über der Fahrbahn.
Weiter oben im Tunnel kann per Hebebühne die Fahrbahndecke besichtigt werden. Der Chefmonteur der Elektroinstallationsfirma, Mathias Buchli, erklärt die benötigten Arbeitsabläufe bis die neue Beleuchtung in Betrieb gehen kann. Auch hier ist paralleles Arbeiten gefragt – die Beleuchtung muss jeden Morgen nach der Aufhebung der Sperrung wieder voll funktionstüchtig sein.
Die Arbeitsvorbereitung und die Personaleinteilung werden für jede Nacht abgestimmt, damit in den 7 Stunden Sperrzeit möglichst viel montiert werden kann. Inklusive Räumen des Arbeitsplatzes muss alles bis 5 Uhr aus der Fahrbahn entfernt werden, damit die Nachtsperrung aufgehoben und die täglich rund 7000 Verkehrsteilnehmer in den Süden kommen.
Bis der Crapteig-Tunnel wieder durchgehend befahren werden kann, sind noch 400 Meter Beleuchtung und eine Betonetappe notwendig. Danach ist der Strassentunnel für die nächsten 30 bis 40 Jahre wieder auf dem neuesten Stand.
(Bilder: GRHeute)