Die Bündner Band Okto Vulgaris mit Probedomizil in Thusis feiert nächsten Freitag, den 5. Mai ihr Debüt. Die frohe Botschaft verkündet die Band an der Plattentaufe, welche am selben Tag im Kultlokal Toms Beer Box in Chur stattfindet. Anschliessend geht auf grosse Osteuropatour mit der Debüt-EP Tube One.
Wie es dazu kam und wie das erste Baby von Sarah Mark, Marijke Martens, Rico Schorta und Jack Mark entstanden ist, wollten wir unbedingt wissen, also haben wir die Newcomer zum Interview gebeten.
Wie entstand euer Debüt? Ihr habt ja in verschiedenen Studios daran gewerkelt.
Sarah:
Wir wollen einfach Musik machen. Laut, aus dem Bauch heraus und das am Liebsten auf einer Bühne mit einem Haufen Verrückter davor. Im Januar 2016 probten wir erstmals in kompletter Formation. Wir schrieben intensiv Songs und hatten im letzten Jahr sehr viel Spass mit dem Rock’n’Roll und mit all Jenen, mit denen wir dank unserer Musik in Berührung gekommen sind.
Einen Teil der EP haben wir im 2016 bei unserem Freund Tom Gartmann in seinem Studio T-Club Production Suite in Chur aufgenommen, gemixt und gemastert. Bei Tom wird jeder Song gelebt, gemeinsam analysiert und optimiert. Die Zeit dort war einfach nur genial. Vorerst sollte es bei diesen drei Liedern in Form einer Mini – EP bleiben.
Im Februar 2017 sind zwei weitere Lieder dazugekommen. Aufgenommen wurden diese in Lizis Studio in Bern. Hier war Many Maurer, ein ehemaliges Mitglied der Band Krokus vom Soundtraxx Studios Emmenbrücke am Werk. Auch diese beiden Kerle sind uns mittlerweile richtig ans Herz gewachsen. Während der Studiozeit in Bern, war noch eine Gruppe Tonstudenten aus der ganzen Schweiz mit dabei. Dies war eine ganz neue Erfahrung für die Band.
Mit den Aufnahmen in beiden Studios haben wir unglaublich viel mitgenommen, viel gelacht, dazugelernt und mit tollen Menschen ein zwei Flaschen Wein getrunken.
Musik ist für mich eine Sucht, wir kommen da nicht mehr raus. Wir arbeiten hart. Neben dem ganzen Musizieren und Spass haben, kritisieren wir gerne an uns herum oder philosophieren am «Was wollen wir eigentlich.»
Die unterschiedlichen Persönlichkeiten und Musikeinflüsse machen unsere Musik zu dem, was sie ist. Trotzdem ziehen wir alle am gleichen Strang, für euch da draussen; die ersten fünf Lieder die erstmals als EP zu haben sind. Erst ein Anfang. Tube One
Wann kommt euer erster Longplayer?
Rico:
Erst konzentrieren wir uns darauf die freudige Kunde unserer EP zu verbreiten. Okto Vulgaris will raus auf die Bühne. Ein Longplayer wird kommen, wann ist aber bis dato nicht bekannt.
Wie kam es zur Tour in Osteuropa?
Jack:
Wir machten am Online-Voting vom Gurten Festival mit. Mit dem Ziel dabei zu sein, haben wir jeden aufgeboten, der uns unter die Augen kam – bitte eine Stimme für Okto Vulgaris! Stolzer Platz 12. Leider wählte uns das Open Air nicht. Doch… der schöne Nebeneffekt: Unsere Musik wurde auf der Schweizer Musikplattform MX3 innert drei Tagen über 14`000 mal abgespielt.
Seither bekommen wir Anfragen von diversen Booking Agenturen aus ganz Europa. Die Angebote, sowie deren Qualität sind breit gefächert. Zurzeit arbeiten wir sporadisch mit einer Booking Agentur zusammen, und haben für dieses Jahr Konzerte im Ausland für Mai und September bestätigt. Weitere Auftritte folgen.
Ist es heute einfacher mit Rock im Ausland Fuss zu fassen, als in der Schweiz?
Mary:
Meiner Meinung nach ist es überall schwierig mit Rock Musik ohne Label Fuss zu fassen. Auf jeden Fall ist es ein harter Haufen Arbeit, von dieser Welt gehört zu werden. Die Vorstellungen der Veranstalter und Clubbesitzer entsprechen meist nicht den Ausgaben der Musiker oder Anfragen werden sogar komplett ignoriert. Es ist auch eine Frage der Willenskraft und Prioritäten der einzelnen Bandmitglieder. Im Ausland heisst das, automatisch zehnmal so viel Zeit hergeben für den gleichen, oder weniger Ertrag. Verrückt… aber solange die ganze Band das gleiche Ziel verfolgt ist es umsetzbar. Einfacher als in der Schweiz? Auf gar keinen Fall!
Euer grosses Ziel ist es laut Biografie ja, bei den Foo Fighters als Vorband aufzutreten. Wie kam es zu dieser ilustigen Idee?
Rico lacht:
In der jetzigen Zeit ist Foo Fighters eine der grössten Rockbands, mit bis zum Rand gefüllten Stadien. Statt einfach nur zu träumen, können wir uns auch träumend in Richtung Ziel bewegen. Obwohl…
Da Sarah bei einem Foo Fighters Konzert grad am Anfang schon in Ohnmacht fiel ist noch unklar, ob dies psychisch wirklich realisierbar ist.
Wie beobachtet ihre die Bündner Musikszene?
Sarah:
Viele in der Bündner Szene sind Bekannte oder Freunde, wir selbst sind geprägter Teil davon. Da interessiert es uns freilich. Wir besuchen Konzerte und tauschen uns aus. In Graubünden leben ein paar monströs gute Gitarristen, da schauen wir Damen gerne hin. Allgemein bietet uns Graubünden meiner Meinung nach ein sehr vielfältiges Angebot an Musik aus allen Genres. Die Liebe zur Musik verbindet. Es ist erfrischend, wie viel fantastischer Rock und Metal sich im Untergrund der ganzen Schweiz tummelt.
Für was steht euer Musikstil Tube Rock?
Sarah:
Der Tube Rock ist eine Mischung aus Stone-, Blues- und Hardrock. Die Bezeichnung Tube Rock steht für einen schmutzigen Röhren-Gitarrenverstärker, der das lästige Rauschen der Klimaanlage überdröhnt.
Was kann eure Anhängerschaft auf dem Debüt erwarten?
Jack:
Unser Debüt soll vor allem frischen Wind in die Schweizer Rockszene bringen. Die EP soll unser breites Spektrum an Einflüssen der Musik repräsentieren. Es geht weniger darum mit dieser Scheibe Erwartungen zu erfüllen, im Gegenteil, die EP soll euch zeigen, was an unseren Konzerten geboten wird.
Was hat es mit dem Piratenimage auf sich?
Rico:
Wir lieben Tintenfische und Tentakeltiere und bei Piraten dürfen auch Männer etwas Schminke tragen, ohne dass sie als «Metro» durchgehen. Abgesehen davon…ARRR ! Wir stehen total darauf!
Mehr Informationen zu Okto Vulgaris auf ihrer Webseite.