Der HC Davos hat das 5. Playoff-Halbfinal-Spiel gegen den EV Zug am Donnerstagabend in der Bossard Arena mit 3:4 verloren. Damit liegen die Bündner in der Serie mit 2:3 hinten und müssen nun heute Abend zuhause und am nächsten Dienstag in Zug gewinnen, um nicht aus der Meisterschaftsentscheidung auszuscheiden. Die 5 HCD-Fakten zum Spiel vom Donnerstag und ein Ausblick auf heute Abend.
1. Der Goalie
Zum ersten Mal in den diesjährigen Playoffs hat HCD-Keeper Gilles Senn ein Goalie-Duell entscheidend verloren. Der Youngster hielt zwar nicht schlecht am Donnerstagabend in der Bossard-Arena (Fangquote 87,5%), agierte aber etwas unglücklich: Beim 1:1-Ausgleich war ihm die Sicht versperrt, beim 1:2 liess er einen Schuss nach vorne abprallen, beim 2:3 traf ihn sein eigener Verteidiger Daniel Rahimi mit dem Stock an den Kopf, der folgende Schuss von Davis McIntyre fand den Schuss via Carl Klingberg in die Maschen. Und beim 2:4 kullerte der Puck nach einem Ablenker von Sven Senteler zwischen Senns Schonern hindurch zum Gamewinner über die Linie. Das Goalieduell verlor Senn am Donnerstagabend aber in erster Linie wegen seinem Gegenüber Tobias Stephan, der ein Wahnsinnsspiel zeigte und die Davoser Mal für Mal zur Verzweiflung brachte. Am meisten in der Schlussphase, als Gilles Dubois, Tuomo Ruutu, Andres Ambühl, Enzo Corvi und Beat Forster im Sekundentakt am besten Schweizer Goalie der Saison (neben Berns Leonardo Genoni) scheiterten.
2. Das Boxplay
Nach dem disziplinierten Auftritt vom Dienstag vor eigenem Publikum kehrte der HC Davos in Zug wieder auf die Strafbank zurück. Sechs kleine Strafen in den beiden ersten Dritteln führten zu zwei Gegentoren: Zugs bärenstarkes Powerplay bringt den HCD weiter um die Früchte seiner Arbeit. Immerhin war Davos diesmal im Überzahlspiel selbst mit zwei der drei Tore auch erfolgreich.
3. Der Protagonist 1
Dino Wieser war am Donnerstagabend wieder einer der auffälligsten Davoser, doch der Kult-Stürmer verliess das Eis letztlich als Pechvogel. Das Spiel begann für den Kübliser optimal, servierte er doch Beat Forster den Puck nach 30 Sekunden pfannenfertig zum 1:0. Das Unglück begann kurze Zeit später: Wieser musste wegen Beinstellens zwei Minuten raus, was zum Ausgleich der Zuger führte. Auch im Angriff fehlte das Glück: Im Mitteldrittel vergab Wieser im Powerplay beim Stand von 2:2 eine Riesen-Chance, und ein Backhand-Schuss im Schlussdrittel prallte vom Pfosten ab.
4. Der Protagonist 2
Beat Forster traf wie erwähnt gleich zu Beginn zum 1:0 und war auch in der Folge der bekannte Motor in der Davoser Angriffsauslösung. Kurz vor der zweiten Pause verfehlte er völlig alleinstehend das leere Tor um Zentimeter, das wäre das 3:3 gewesen. Forster beendete das Spiel mit einer -1-Bilanz. Am Samstag könnte der Verteidiger somit zum letzten Mal in Davos spielen: Forster wechselt nach der Saison bekanntlich zum EHC Biel, und nach der Saison ist, wenn Davos das nächste Mal in dieser Serie verliert. «Ja», sagte Forster gegenüber SRF auf die Frage, ob Davos eine Rückkehr in die Serie wieder schafften, «weil wir es können, weil wir es schon mehrmals bewiesen haben.»
5. Der Ausblick
Am Samstag kommt es in der Vaillant Arena somit also zum letzten HCD-Spiel der Halbfinals – und vielleicht der Saison. Nur bei einem Sieg und einem weiteren am nächsten Dienstag in einer allfälligen «Belle» in Zug (und dem damit verbundenen Finaleinzug) wird in Davos diese Saison auch nach Samstag noch Hockey gespielt. Verloren ist natürlich noch gar nichts. Die Serie ist derart eng, abgesehen vom zu häufigen Zuger Powerplay ist Davos den Zentralschweizern mindestens ebenbürtig. Mit einem Sieg am Samstag tendierten die Davoser Siegchancen wohl auch für in einem entscheidenden Spiel gegen 50%. Bleibt abzuwarten, ob der HC Davos im wichtigsten Spiel der Saison am Samstag erstmals vor ausverkauftem Haus spielen kann. Tickets für das grosse Duell gibt es unter www.hcd.ch.
(Bild: EQ Images)