Heute Abend um 20.15 Uhr kommt es in der Davoser Vaillant-Arena zu Spiel 4 in der Playoff-Serie zwischen dem HCD und dem EV Zug. Die Bündner haderten in den ersten Halbfinal-Spielen oft mit dem Schiedsrichter. Sind die Zuger Schwalbenkönige?
«Einige Zuger lassen sich etwas theatralisch fallen. Wir sind hier im Eishockey und nicht im Fussball. Das nervt mich. Wenn ich liegen bleibe, kann ich nicht mehr laufen. Dann müssen sie die Bahre holen und mich wegtragen», sagte Dino Wieser, Schütze des Game Winning Goals, am Samstag nach dem Comeback-Sieg in Zug. Auch auf der HCD-Community-Seite ist manche Fan-Seele am Kochen. «Zug hat offenbar das Herausholen von Strafen und das Power-Play geübt. Die ’neutralen 4′ finden es toll, jeden Schubser des HCD, bei dem ein Zuger umfällt, zu ahnden. Schade, aber die Schiris sind wirklich ohne Konzept», schreibt ein Anhänger mit dem bezeichnenden Namen «Schwalben». Auch der Blick hatte das Thema vor einigen Tagen aufgenommen und sich vor allem EVZ-Hitzkopf Johann Morant vorgeknöpft. «Die ständigen Schauspielereien von Monsieur Morant nerven doch etwas, das gehört eigentlich nicht zum Eishockey», schrieb der Churer Blick-Eishockey-Experte Dino Kessler.
Sicher ist, dass die Zuger vom Übermass an Powerplay-Gelegenheiten reichlich profitieren: Von den bisher elf Toren hat der EVZ sieben in Überzahl erzielt (Davos nur zwei). Bei numerischem Gleichstand haben die Bündner sechs, Zug nur drei Tore erzielt. Der HCD sollte sich gleichwohl davor hüten, den Schiedsrichtern die Schuld für die Strafenflut zu geben. Spätestens nach der Halbfinal-Serie interessiert dies letztlich niemanden mehr.
Das Spiel am Samstagabend war kein Spiel für schwache Nerven. Mit einer gewagten Taktik, mit 14 Stürmer und sechs Verteidigern, wollte das Team von Arno Del Curto die Zuger von Beginn an unter Druck setzen. Ein früher Gegentreffer und viele Strafen verunmöglichten aber lange dieses Vorhaben. Bis zur 39. Minute lagen die Davoser 1:3 hinten und wenig sprach dafür, dass der HCD das Spiel noch wenden könnte. Doch mit einem ungebrochenen Willen und vier Toren in den verbleibenden 21 Spielminuten drehten die Davoser das Spiel noch auf ihre Seite.
Als Matchwinner konnte sich neben dem omnipräsenten Dino Wieser auch der angeschlagene Perttu Lindgren zählen, der mit zwei wichtigen Treffern zum zwischenzeitlichen Ausgleich seine derzeitige Tor-Baisse (vorerst) vergessen liess. Ob der HCD auch heute Abend wieder nur mit drei ausländischen Verstärkungen (Lindgren, Daniel Rahimi, Robert Kousal) antreten wird, steht noch nicht fest. Tuomo Ruutu ist weiter angeschlagen, Ahren Spylo rekonvaleszent und Mike Vaskivuo nicht in NLA-Playoff-Verfassung.
Tickets zum grossen Spiel von heute Abend gibt es hier. Einige Sektoren im Stadion sind bereits ausverkauft.
(Bild: EQ Images/Melanie Duchene)