Der HC Davos liegt in der Playoff-Halbfinal-Serie gegen den EV Zug mit 0:1 hinten. Am Dienstagabend gab es in Spiel 1 in Zug eine späte 2:3-Overtime-Niederlage, nachdem der HCD zuvor einen 0:2-Rückstand aufgeholt hatte.
76 Minuten und 3 Sekunden waren gespielt: Der HC Davos, zuvor in der Overtime leicht stärker, geriet im Boxplay derart unter Druck, bis dieser zu gross wurde und Jarkko Immonen den HCD ins Unglück schoss.
Ausgerechnet das Boxplay, ein traditionelles Paradestück der Bündner, versagte am Dienstagabend: Im Startdrittel mussten sich die Bündner bereits zweimal in Unterzahl von Marc Klingberg bezwingen lassen. Faktisch waren es Weitschüsse von Raphael Diaz, die nur hauchdünn berührt wurden. Die Davoser spielten in den ersten 20 Minuten zu aufsässig und nahmen fünf kleine Strafen, drei davon durch Dino Wieser.
Im Mitteldrittel kam der HCD ganz anders auf Touren: Die Statistik von 15:2-Torschüssen zeigt, wie überlegen die Gelb-Blauen vor 7015 Zuschauern in der Bossard Arena in dieser Phase auftraten: Dino Wieser mit seinem 5. Playoff-Treffer und Söldner Mike Vaskivuo mit seiner Davoser Tor-Premiere sorgten bis kurz nach Spielhälfte für den hoch verdienten Ausgleich.
In der Folge blieb das Spiel über 42 Minuten lang torlos. Nach einem ausgeglichenen Schlussdrittel schien der HCD in der Overtime unter Leitung ihres Captains Andres Ambühl etwas stärker. Zur tragischen Figur mutierte Enzo Corvi, der später tragischerweise zum Davoser Spieler des Abends gewählt wurde (diese Entscheidung fiel vor der verhängnisvollen Szene): Der Churer musste in der 75. Minute wegen hohen Stocks in die Kühlboxe. Das erste und einzige Powerplay der Overtime, das mit Immonens 3:2 die Entscheidung brachte.
«Zu viele Strafen und den Start verschlafen», resümierte Andres Ambühl nach der Niederlage auf SRF. Morgen Donnerstagabend kommt es in der Davoser Vaillant Arena zu Spiel 2 der Playoff-Halbfinals. Der Druck ist nun auf Seiten der Bündner.
(Bilder: EQ Images/Nick Soland)