Der HC Davos ist optimal in die Playoff-Viertelfinals gestartet: Nach dem 3:5-Sieg vom Samstag in Lausanne haben sich die Bündner am Dienstagabend auch vor eigenem Publikum durchgesetzt. Dank Toren der Gebrüder Dino und Marc Wieser bezwangen die Del-Curto-Boys die Westschweizer vor 5291 Zuschauern mit 2:1.
Nach dem 5:3-Comeback-Sieg von Samstag und dem 2:1 von Dienstagabend in der Vaillant-Arena liegt der HCD nun 2:0 in der Playoff-Viertelfinal-Serie gegen Lausanne vorne. Bei einem Sieg am Donnerstag in der Westschweiz könnten die Bündner am Samstag vor eigenem Publikum bereits alles klar machen. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg, denn Lausanne zeigte am Dienstag, dass man sich nicht kampflos geschlagen geben wird. Das Überraschungsteam der Saison zeigte einen engagierten Auftritt, fasste aber zu viele Strafen, um in den ersten beiden Dritteln einen konstanten Rhythmus zu finden. Der HCD seinerseits vergab in den ersten 40 Minuten Chancen über Chancen, nicht zuletzt dank acht Überzahlsituationen, lag aber doch «nur» 2:0 vorne – ein Vorsprung, den die Bündner im Schlussdrittel mit Ach und Krach über die Runden brachten. Lausanne kam in der 45. Minute dank einem Ablenker von Philippe Schelling zwar noch auf 1:2 heran, mehr wäre aber nicht verdient gewesen. Der HCD-Sieg war alles andere als gestohlen: Die Davoser vergaben in den ersten beiden Dritteln unzählige Chancen, es «sündigten» Andres Ambühl, Marc Wieser, Gregory Sciaroni, Enzo Corvi, Robert Kousal, um nur einige zu nennen. Corvi scheiterte im Mitteldrittel übrigens auch noch mit einem Penalty. Auch Perttu Lindgrens zwei Pfostenschüsse, einer davon im Schlussdrittel vor dem fast leeren Tor, sind erwähnenswert. Der HCD-Sieg geht aufgrund des klaren Chancenplus auf jeden Fall in Ordnung.
Der doppelte Wieser
Für die beiden Davoser Tore waren die Gebrüder Wieser besorgt. Schon in der 5. Minute schickte Claude-Curdin Paschoud Dino Wieser in den freien Raum links ins gegnerische Drittel. Der Kübliser zog in die Mitte und traf in das weite obere Eck. Bereits das dritte Tor für Dino Wieser in der Serie. In der 34. Minute war es schliesslich Dinos Bruder Marc, der mit dem 2:0 nach Vorarbeit von Robert Kousal (Bild) und Fabian Heldner den Gamewinner für den HCD schoss. Auch Marc Wieser hat in beiden Playoff-Spielen schon getroffen, es war der zweite Treffer des besten Davoser Torschützen der Regular Season. Für Kousal -der im neuen Jahr als eifriger Torschütze aufgefallen war und beim 2:1 an Huet gescheitert war, ehe Marc Wieser den Abpraller verwertete – war es der dritte Assist im zweiten Viertelfinal. Und auch Heldner hat nun bereits zwei Torvorlagen in den Playoffs auf seinem Konto.
«Senn hat uns im Spiel gehalten»
«Das erste Drittel war ok, im zweiten hatten wir viele Chancen, auch noch zu Beginn des Schlussdrittels. Da hätten wir das 3:0 machen müssen» resümierte Mauro Jörg nach dem Spiel gegenüber Radio Südostschweiz, «am Ende hätten wir fast noch den Ausgleich erhalten und hatten ziemlich Glück. Gilles Senn hat uns da im Spiel gehalten.»
Der Blick auf die Schussstatistik gibt dem Churer recht: Im Schlussdrittel musste der Davoser Goalie 12 Schüsse abwehren (gegenüber 5 Torschüssen des HCD). In den ersten beiden Spielabschnitten hatte Davos diesbezüglich einen 19:10-Vorsprung auf seiner Seite. Ungenügend sei die Chancencenauswertung gewesen, bilanzierte Jörg deshalb: «Das hätte sich fast gerächt.» Am Donnerstag in Lausanne wolle man von Anfang an parat sein, meinte der 26-Jährige. Am letzten Samstag war man im Startdrittel der ersten Playoff-Runde in der Patinoire de Malley 0:3 ins Hintertreffen geraten, bevor die Bündner das Spiel noch drehen konnten.
(Bild: Robert Kousal und Marc Wieser jubeln nach dem 2:0 – EQ Images/Jakob Menolfi)