HC Prättigau-Herrschaft greift nach dem Pokal

Der HC Prättigau-Herrschaft, seit Jahren eine «Grösse» in der 2. Eishockey-Liga, unternimmt einen weiteren Anlauf, um den Ostschweizer 2. Liga-Pokal ins Prättigau zu holen. Im heutigen dritten Playoff-Viertelfinal gegen Dielsdorf könnten die Spieler von Headcoach Dusan Halloun den nächsten wichtigen Schritt machen.

2:0 führt der HC Prättigau-Herrschaft in der Best-of-5-Viertelfinal Serie gegen den EV Dielsdorf-Niederhasli. Nach dem klaren 6:1-Heimsieg vom Samstag folgte am Dienstag ein hart erkämpftes 2:3 auf fremdem Eis. Damit haben die Grün-Gelben heute Donnerstagabend in der Eishalle Grüsch (Spielbeginn 20 Uhr) einen Matchpuck, um in den Playoff-Halbfinal einzuziehen. «Ich erwarte eine sehr ausgeglichene Playoff-Partie», blickt Sandra Schmid, Vorstandsmitglied des HCPH, voraus, «es war bereits am letzten Dienstag eine hartumkämpfte Begegnung». Tatsächlich haben sich vor allem die Zürcher Unterländer nicht lumpen lassen: Mit einer kämpferischen und disziplinierten Leistung machten sie dem HC Prättigau-Herrschaft das Leben mehr als nur ungemütlich. Auch Sportchef Urs Bordoli erwartet einen hartumkämpfter Playoff-Fight mit spielerischen Vorteilen von Prättigau-Herrschaft: «Dielsdorf-Niederhasli ist eine kampfstarke Mannschaft, die es keinem Gegner leicht macht zu gewinnen.»

Hauptgrund 1. Liga Classic

Für den HC Prättigau-Herrschaft ist das heutige Spiel besonders wichtig. Mit einem Sieg stehen die Bündner im Halbfinal, und das hätte Auswirkungen. Nachdem man mehrere Jahre trotz guter Chancen einen möglichen Aufstieg in die 1. Liga abgelehnt hatte, befasst man sich im Prättigau in dieser Saison vermehrt mit dem Aufstiegsgedanken. «Der Hauptgrund dafür ist sicher der neue Modus mit der 1. Liga Classic», erklärt Schmid die Beweggründe. «Dies ist eine ‚günstige‘ Variante, die finanziell und vom Aufwand her tragbar ist.» Mit Aufwand meint Schmid in erster Linie die Spiele unter der Woche, die bisher in der klassischen 1. Liga üblich waren, die nach dem neuen Modus aber grösstenteils wegfallen – eine deutliche Entlastung für Spieler und Staff. Ein Aufstieg sei aber auch aus anderen Gründen anstrebenswert. «Es ist interessant, gegen neue Gegner anzutreten, neue Zuschauer zu sehen, eine andere Präsenz zu erhalten», so Schmid, «und es käme in Grüsch zu Derbys gegen den EHC Arosa…»

Aus 3 mach 2

Aufgestiegen ist der HC Prättigau-Herrschaft mit einem Sieg heute Abend aber noch lange nicht. Von den vier Teams in den Halbfinals kommen nur zwei zum Handkuss eines Aufstiegs, im Normalfall die beiden Finalisten. Da Dürnten – das in seiner Viertelfinal-Serie gegen Kreuzlingen mit 2:0 vorne liegt – auf einen allfälligen Aufstieg verzichtet, erhöhen sich die Aufstiegschancen der Prättigauer mit einer Halbfinal-Qualifikation aber deutlich. Falls Dürnten sogar in den Final vorstossen würde, müssten die beiden Halbfinal-Verlierer den zweiten Aufsteiger wohl ausstechen. Ganz so sicher ist man sich des Prozederes im Prättigau aber nicht. Deshalb will man sich damit auch nicht weiter aufhalten und sich voll und ganz auf das Spiel 3 der Serie gegen Dielsdorf-Niederhasli konzentrieren, wie Schmid betont. «Wir sind alle zu 100% darauf fokussiert, am Donnerstagabend in den Halbfinal einzuziehen.»

 

(Bild: HC Prättigau-Herrschaft/Erwin Keller)