Klein, fein und Hybrid: In Maienfeld wurde heute kein neues Auto, sondern ein neues Hotel vorgestellt. Es soll 60 Zimmer mit insgesamt 172 Betten haben und nach derzeitigem Planungsstand 18 Millionen Franken kosten.
Vor Heidis Haustür, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, aber doch nicht zu weit von der Zivilisation entfernt, soll ein neues Hotel entstehen. Nicht irgendein Hotel, sondern ein Hybrid: Es soll sowohl Touristen auf der Suche nach einer Ferienwohnung als auch nach einem Hotelzimmer ansprechen.
Vier Gebäude sind geplant, die sich gemäss Architekt Thomas Zindel in Höhe und Länge an die historischen Vorbilder anlehnen. «Zu den alten, steinernen Fassaden mit den kleinen Fenstern sollen leichte Holzkonstruktionen mit weiten Öffnungen gestaltet werden.» Sägerohe Holzbretter aus Bündner Wäldern an der Fassade schützen die Innenräume vor Wind und Wetter. Natürliche Materialien setzen im Inneren Akzente und schaffen für Gäste ein freundliches und gesundes Ambiente, wie der Medienmitteilung zu entnehmen ist.
Das Publikum sieht Projektleiter Thomas Degen schon vor sich: Die heutigen Gäste suchen Raum, Aussicht, Naturerlebnisse und ein grösstmögliches Mass an Individualität. Das bedeute, dass der Gast diejenigen Serviceleistungen aussucht, die er wirklich in Anspruch nehmen möchte und alles weglassen kann, dass nicht zu seinem Ferienmodus passt. Dieser Prozess beginne bereits lange vor der Anreise, nämlich dann, wenn der Gast seinen Aufenthalt nach eigenem Gusto oder dem seiner Begleiter zusammenstellt und bucht.
Ein Thema in der Richtplanung bildet die touristische Entwicklung. So informiert Stadtpräsident Max Leuener, dass derzeit auf Stufe Region Landquart der regionale Richtplan Tourismus (RRIP) in Bearbeitung sei. Der Entwurf wurde durch die Präsidentenkonferenz der Region Landquart verabschiedet und dem Kanton zur Vorprüfung zugestellt. Für die Stadt Maienfeld sei die Stärkung der «Marke Heidi», im Bereich Heididorf ein wichtiges Thema. Gleichzeitig sei auch die Entwicklung weiterer Standbeine, wie die der Gastronomie und Hotellerie zu berücksichtigen. So unter anderem auf der St. Luzisteig. Mit der historischen Kapelle, dem Landgasthof, der guten Verkehrserschliessung sowie der Stadt Maienfeld als Eigentümerin bestehen dazu gute Grundvoraussetzungen. Ohne strategische Festsetzung in den Richtplänen können die Gemeinden sich ortsplanerisch kaum mehr weiterentwickeln, ist Leuener überzeugt.
Das Hotel soll nach heutigem Planungsstand – man ist mit Investoren im Gespräch – 18 Millionen Franken kosten. Die Projektgruppe rechnet zum Anfang mit einer Minimalauslastung von 45 Prozent.
(Bild: Thomas Degen)