Das Hockey Pauer Ranking ist eine wöchentliche Hockey Kolumne mit den zehn interessantesten Meldungen, besten Spielern und lustigsten Aktionen der Woche. Ein Ranking, das man nicht immer all zu ernst nehmen sollte.
10. Fight der Woche
In der AHL knallt es immer wieder. Die rauhe Minor-Liga der NHL ist bekannt für ihre Physis, dass die Schlägereien aber auch im Kabinengang weitergehen, ist ein Novum.
9. Verlierer der Woche
Der EHC Chur. Vor einer Woche lagen die Churer noch 2:1 in Führung und hätten die Serie vorzeitig beenden können. Dann kam aber alles anders. Viele dumme Strafen, unnötige Undiszipliniertheiten und schlussendlich ein sehr uncleveres Auftreten (zwei Tore kurz vor Schluss innert wenigen Sekunden führten zum Genickbruch) waren der Grund, dass der vermeintliche Geheimfavorit auf den 1. Liga-Titel bereits in der ersten Playoff-Runde ausschied. Ein Schock. Am Ende bleiben traurige Gesichter und die Erkenntnis, dass der Weg in die NLB eben doch viel steiniger ist als angenommen: Wer nicht mal die 1. Liga gewinnen kann, sollte aufhören, von der Regio League zu träumen – denn da wird es nächste Saison ganz bestimmt nicht einfacher.
Und wer das Kader für die nächste Saison etwas genauer studiert, muss mit noch pessimistischeren Gedanken in die Sommerpause: Unter anderem Lukas Sieber, Jann Däscher, Dani Peer, Dario Horber, Yannick Bucher und der mit Abstand beste Spieler des EHC Chur, Manuel Holenstein, könnten den Verein alle verlassen. Das sind unter Umständen 63 von 136, oder fast die Hälfte (!) aller erzielten Tore, die ersetzt werden müssten. Das wäre ein überaus brutaler Aderlass für die Hauptstädter. Zu recht betitelt die Fanseite der Churer ehcfans.ch das Saison-Resümee mit der Frage „Das Ende einer Ära?“. Auf jeden Fall ist es ein hässliches Ende für eine Saison, die mit viel Optimismus begann und bis vor wenigen Tagen immer noch Hoffnung mit sich brachte, dass Chur vielleicht doch besser als die ‚anderen’ 1. Liga Clubs ist.
Nun ist der EHC Chur auf den harten Boden der Realität zurückgeholt worden, und man darf gespannt sein, wie sich die Situation entwickeln wird. (Für den EHC Arosa und evtl. den HC Prättigau-Herrschaft ist nun klar, dass der Kampf um den Platz des zweitstärksten Teams im Kanton nächste Saison definitiv eröffnet sein wird).
8. Tweet der Woche
Ryan Kesler mit dem Super-Punch gegen Jeff Carter. Irgendwie ein Wunder, dass Carter von den Los Angeles Kings da nicht einen mehrfachen Kieferbruch davonträgt. In Slow-Mo sieht das Ganze ziemlich schmerzhaft aus (auch in Echtzeit wird’s wohl weh getan haben).
Slo-mo of Ryan Kesler’s one-punch on Jeff Carter pic.twitter.com/VdEZQ3zfDQ
— Brady Trettenero (@BradyTrett) 25. Februar 2017
7. Video der Woche
Die russische Armee spielt Eishockey auf einem Flugzeugträger. Der Chef? Admiral Kuznetsov (ob der wohl verwandt ist mit dem Star-Stürmer der Washington Capitals?).
6. Schock der Woche
Schockierend zweierlei. Erstens, weil es wohl an Tierquälerei grenzt, echte Pinguine an einem Eishockey-Spiel zu integrieren, vor allem wenn das Ganze ein Outdoor-Game in einem Football-Stadium ist mit zigtausenden Fans. Und zweitens, weil die Pingus derart heftig erschrecken ab dem Feuerwerk. Aber irgendwie auch süss und lustig.
5. Sieger der Woche
Der HC Prättigau-Herrschaft. Nebst dem HC Davos das einzige Bündner Team, das noch im Rennen um einen Titel ist. Die Nordbündner bleiben weiterhin souverän und gewinnen das erste Viertelfinal-Spiel gegen Dielsdorf-Niederhasli diskussionslos mit 6:2. Weiter so. Der HC Prättigau-Herrschaft ist das einzig verbliebene Amateur-Team im Kanton im Playoff-Rennen und überzeugt – keine Abstürze, keine Nervenzusammenbrüche, keine Inkonstanz. Wer positives Playoff-Eishockey mit Aussicht auf Erfolg sehen will, sollte in den Eistempel in Grüsch pilgern. Am Donnerstag, 2. März findet Spiel 3 der Best-of-Five-Serie statt.
4. News der Woche
Die Playoffs sind gefixt, der HCD trifft auf den HC Lausanne. Die Fans der Landwassertaler freut’s. Der HC Lausanne gilt als vermeintlich schwächstes Team der Playoffs, aber auf die leichte Schulter sollten die Davoser die Waadtländer auf jeden Fall nicht nehmen. Lausanne überraschte die ganze Saison mit einer konstanten Leistung, gehört stets zum vorderen Tabellenende und holte sich am Ende verdient das Heimrecht. Wenn der HCD weiterkommen will, braucht es a) mindestens einen Sieg in der Pationoire de Malley, und b) eine konstante Leistung über die ganze Serie hinweg.
Denn wenn man eine Sache beim HC Lausanne bewundern muss: Die Welschen sind nirgends wirklich schwach, in allen Belangen können sie eine Partie gewinnen – sei dies im Tor, in der Verteidigung, oder im Sturm. Sei es bei numerischem Gleichstand oder bei den Special Teams. Der HCD ist zwar um einiges spektakulärer, aber auf jeden Fall auch anfälliger und schwankender. Achtung ist geboten, und wenn Davos nicht aufpasst, könnte der ‚einfache’ Gegner aus der Westschweiz zum hässlichen Stolperstein werden. Der SCB kann ein Lied davon singen – vor zwei Jahren brauchten die Berner einen Overtime-Sieg in Spiel 7 gegen Lausanne, um weiterzukommen. Von einem leichten Gegner zu sprechen ist auf jeden Fall falsch, und Davos sollte die Einstellung des Aussenseiters haben, Playoff-Erfahrung hin oder her. (Eine ausführliche Vorschau folgt noch diese Woche).
3. Tor der Woche
Die Boston Bruins sorgen diese Woche für das schönste Tor: Der tschechische Stürmer Pastrnak dribbelt zuerst einen Knoten in die Beine des gegnerischen Verteidiger, legt dann zurück auf Patrice Bergeron, und dieser leitet direkt weiter für das One-Timer-Tor von Brad Marchand. Elegant.
2. Tweet der Woche
ENDLICH.
Die 78 und die 83 sind unter dem Stadiondach: https://t.co/trLRXeG2TI #vonArx @Hockeysince1921 pic.twitter.com/9Xb16oMd6X
— Hockey Club Davos (@Hockeysince1921) 26. Februar 2017
1. Spieler der Woche
Kai Kessler ist eine Offensiv-Maschine. Vier Spiele. Fünf Tore, sieben Assists. Zwölf Punkte. Der junge Stürmer des HC Prättigau-Herrschaft und zweitbester Skorer der 2. Liga-Playoffs überhaupt kennt weiterhin keine Ladehemmungen, und sorgte beim Auftaktspiel gegen Dielsdorf im Viertelfinale mit zwei Toren und zwei Assists für den Unterschied. Es ist nicht so, dass die Nordbündner ausschliesslich von Kesslers Offensiv-Qualitäten abhängig sind (dafür haben sie zu viele Talente im Sturm), aber wer derart konstant bucht, ist bei jedem Team willkommen. Gratulation und weiter so!
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(Bild: GRHeute)