Nach fünf Siegen in Serie hat der HC Davos am Samstagabend wieder einmal verloren, mit 0:3 gegen Genf-Servette. Dank dem 5:2-Sieg vom Freitag in Lausanne plagen die Bündner gleichwohl kaum mehr Strichängste. Die 5 HCD-Fakten vom Wochenende.
1. Der Kampf um Platz 5
10 Punkte Vorsprung auf den Strich ist im Eishockey zwar keine Lebensversicherung, aber der HCD dürfte diesbezüglich in den letzten acht Regular-Season-Spielen nichts mehr anbrennen lassen. In der Tabelle haben sich drei Blöcke gebildet: Das Quartett Bern, Zug, ZSC Lions und Lausanne hat das Playoff-Heimrecht praktisch auf sicher, wobei die Westschweizer schon jetzt fast mit dem 4. Platz rechnen können. Gegenüber dem Dritten Zürich liegt Lausanne 12 Punkte zurück, gegenüber dem Fünften Davos 12 Punkte voraus. Und so ist der 5. Platz wohl das verbleibende Regular-Season-Ziel für den HCD, denn gegen die Top-3 dürfte es in den Playoff-Viertelfinals deutlich schwieriger werden.
Einfach wird die Mission 5. Platz für Davos nicht. Die unmittelbaren Verfolger auf den Rängen 6-8, Biel, Genf-Servette und Lugano, liegen alle innerhalb von drei Punkten und dürften ebenso auf einen potenziellen Viertelfinal gegen Lausanne schielen wie der HCD.
2. Restprogramm spricht für den HCD
Wenn wir gerade dabei sein: In den verbleibenden acht Runden im Februar trifft der HCD zweimal auf Teams aus dem stärksten Viererblock (Zug am nächsten Freitag und später auf den ZSC), auf zwei Teams aus dem Viererblock der Teams auf den Rängen 5-8 (Lugano und Biel, beide auswärts) und auf vier Teams aus den «Bottom 4» (2x Ambri, Kloten und Langnau im letzten Spiel). Auf dem Papier also keine schlechte Ausgangslage für den HCD im Kampf um Platz 5.
3. Was ist jetzt wieder im Angriff los?
Ist die Offensive des HC Davos wieder eine Wundertüte? Man könnte es meinen nach der 0:3-Shutout-Niederlage vor eigenem Anhang gegen Genf. Die drei Lattenschüsse der Bündner und das gewonnene Schussverhältnis von 32:27 sprechen aber nicht unbedingt dieselbe Sprache. Nichtsdestotrotz ist es Tatsache, dass die Offensive des HCD in den letzten 10 Jahren im schweizweiten Vergleich nie schlechter als auf dem 4. Platz rangierte. Dieses Jahr liegt sie nach 42 Runden auf Rang 6.
4. Ein Gewinner des Weekends
Müsste man einen Davoser Gewinner des Weekends nennen, wäre das wohl Enzo Corvi. Der 24-jährige Churer hatte in Lausanne mit dem Anschlusstor zum 1:2, dessen Angriff er selbst aus der eigenen Verteidigungszone auslöste, und dem Game-Winner zum 3:2 erheblichen Anteil am Davoser 5:2-Sieg. Es war sein erstes Zwei-Tore-Spiel in dieser Saison, ein kleiner Durchbruch in einer sonst schon beeindruckenden Saison nach langer Verletzungsmisere. Corvi ist mit 11 Toren und 19 Assists HCD-intern viertbester Torschütze und fünftbester Skorer, seine bisher mit Abstand beste NLA-Saison.
5. Kousal skort weiter
Zugegeben, es war ein billiges Tor aus kürzester Distanz ins leere Gehäuse. Trotzdem: Das 5:2 von Robert Kousal in Lausanne verdient Erwähnung. In den letzten acht Spielen – alle im neuen Jahr – hat der Tscheche nun sechsmal getroffen, genau so viel wie bis zuvor in der ganzen Saison. Dafür warten nach einem weiteren torlosen Wochenende die beiden Davoser Goalgetter Marc Wieser (5 Spiele) und Perttu Lindgren (7 Spiele) überdurchschnittlich lange auf ein Tor.
(Bild: Enzo Corvi jubelt in Lausanne mit Goalie Gilles Senn – EQ Images/Pascal Muller)