Untervaz Volley sorgt derzeit sowohl für positive als auch für negative Schlagzeilen. Diese Tatsache hat GRHeute dazu bewogen, einen kritischen Blick auf das Geschehen zu werfen und darüber zu berichten.
Sportlich läuft es für den Verein, der in der regionalen Volleyballszene seit über 35 Jahren eine feste Grösse darstellt und Mitte der 1990er Jahre auch national für Aufsehen gesorgt hat, eigentlich gar nicht so schlecht. Ansonsten scheinen die Vazer aber gehörig in der Krise zu stecken.
Auf dem Feld läuft es
In der 2. Liga der Männer hat sich Untervaz Volley, das aus der Konkursmasse von Rätia Volley hervorgegangen ist, nach zuletzt zwei 3:0-Siegen gegen den VBC Galina und den VBC Pfäffikon mit 23 Punkten aus 10 Partien auf den zweiten Platz vorgearbeitet. Das 3. Liga-Team der Frauen hat sich nach dem unnötigen Abstieg aus der höchsten Regionalliga aufgefangen, und belegt mit 18 Punkten aus 10 Partien einen vorderen Mittelfeldplatz. Und auch im Nachwuchsbereich sind die Vazer bei den Mädchen mit mehreren Teams durchaus erfolgreich vertreten.
Hinter den Kulissen brodelt es
Auf diese Saison hin hat sich Untervaz Volley aus dem Projekt, Leistungsvolleyball in Graubünden zu fördern, zurückgezogen. Rätia Volley setzt sich somit nur noch aus den drei Mitgliedsvereinen VBC Arosa, VBC Chur und VBC Viamala Thusis zusammen.
Man wollte also einen eigenen Weg beschreiten, wobei die Ziele recht hoch gesteckt worden sind. Nach nur einer halben Saison scheint man aber bereits gescheitert zu sein und sogar die Zukunft des Vereins soll auf dem Spiel stehen. Was ist da schief gelaufen? Hat man ganz einfach zu hoch gepokert oder steckt mehr dahinter?
Gemäss Vereinspräsident Swen Mallschützke wird Untervaz Volley in der nächsten Saison weder im Frauen- noch im Nachwuchsbereich an der Meisterschaft teilnehmen können, denn Ende der laufenden Saison wird die Trainercrew ihr Amt niederlegen und der ganze Vorstand zurücktreten. Der Verein sei auch nicht mehr in der Lage, diese offenen Posten intern neu zu besetzen, und für externe Trainer fehlen die finanziellen Mittel. Deshalb werde höchstwahrscheinlich einzig das 2. Liga-Team der Männer die Saison 2017/18 bestreiten können, wobei dieses nach Aussage eines Spielers bei Untervaz Volley nicht wirklich heimisch sei, und immer noch in den Tenues von Rätia Volley spiele.
Da auch im Nachwuchsbereich die Trainer fehlen, wäre dessen Weiterbestand akut gefährdet, das heisst rund 50 Juniorinnen und Junioren könnten somit in Zukunft nicht mehr organisiert Volleyball trainieren und spielen. Und wie beantwortet Swen Mallschützke die Frage, was aus der talentierten Vazerin wird, der nahegelegt wurde, nicht mehr im TZ Graubünden, sondern nur noch im Verein zu trainieren und nicht mehr bei Rätia Volley in der 2. Liga und Untervaz Volley in der 3. Liga, sondern nur noch beim Dorfclub zu spielen?
Wie soll es weitergehen?
Am übernächsten Sonntag um 19 Uhr hat der Vorstand von Untervaz Volley alle Vereinsmitglieder, Ehemaligen, Eltern und Volleyball-Interessierten zu einer Informationsveranstaltung ins Restaurant Fünf Dörfer eingeladen. Ist Untervaz Volley damit zu retten oder braucht es mehr? Vielleicht sogar ein kleines Wunder?