Was ist ein Gerücht, wie entsteht es und wie geht man damit um? Dieser Frage ist GRHeute nachgegangen.
Ein Gerücht ist eine unverbürgte Nachricht, die stets von allgemeinem bzw. öffentlichem Interesse ist, sich diffus verbreitet und deren Inhalt mehr oder weniger starken Veränderungen unterliegt. Ein Gerücht lebt vom Spannungsverhältnis, ob es denn nun wahr ist oder eben nicht. Daher weckt es Interesse und erregt Aufmerksamkeit.
Ein Gerücht bedient auch soziale Bedürfnisse nach Nähe und Übereinkunft, denn durch das Teilen eines vermeintlichen Geheimnisses wird kurzzeitig eine Vereinigung der Wissenden hergestellt, die über gemeinsame Gefühle wie Schadenfreude oder moralische Entrüstung gestärkt wird.
Verbreitungsgrad entscheidend
Ein Gerücht entsteht, wenn jemand eine Tatsachenbehauptung oder eine These in die Welt setzt, also mindestens einem Dritten gegenüber äussert. Typisch für ein Gerücht ist zudem ein gewisser, sich vergrössernder Verbreitungsgrad, der davon abhängt, wie oft und wie schnell ein Empfänger das Gerücht weiterverbreitet bzw. weitererzählt, wobei das schriftlich oder mündlich erfolgen kann.
Die Tatsachenbegauptung oder These kann wahr, halbwahr oder unwahr sein. Man kann zwischen Unwahrheit und Lüge unterscheiden, je nachdem, ob der Urheber selbst an seine Falschaussage glaubt oder nicht.
Gerüchte als Mittel oder Folge der Kommunikation?
Gerüchte sind eine höchst ökonomische Form der Kommunikation. Mit keinem anderen Medium ist ohne weiteres Zutun des Urhebers eine schnellere Verbreitung von Neuigkeiten möglich, zumal ihr Einsatz auch sehr günstig ist.
Was die Entstehung und Ausbreitung von Gerüchten aber zweifellos fördert, ist eine ungenügende oder gänzlich fehlende Kommunikation, das heisst wenn der Austausch oder die Übertragung von Informationen nicht oder unzureichend funktioniert.
Ein souveräner Umgang mit Gerüchten führt dazu, dass ihre Wirkung schnell nachlässt und sie in Schall und Rauch aufgehen.
Gerüchte gibt es überall und lassen sich wohl kaum vermeiden. Deshalb wäre ein Zusammenhang dieses kurzen Exkurses mit der Realität bzw. der Aktualität rein zufällig.
(Symbolbild: Pixabay)