Der Lange Samstag feiert sein zehnjähriges Jubiläum mit kultureller Vielfalt: Genau 100 Programmpunkte warten am 12. November in 21 Häusern – so vielen wie noch nie! Damit das Publikum lange und ausgiebig mitfeiern kann, sind die Extrabusse dieses Jahr bis 1 Uhr im Einsatz, dazu kommen Extrafahrten und Sammelkurse.
Im Churer Kulturherbst ist der Lange Samstag zum Fixstern geworden. Zwölf Stunden Kultur mit abwechslungsreichen Darbietungen in allen Sparten – diese Formel hat sich bewährt und beschert dem Anlass einen runden Geburtstag. Seit zehn Ausgaben spannen die Churer Kulturinstitutionen bereits in dieser Form zusammen. Die Jubiläumsausgabe des Langen Samstags wartet deshalb mit
100 Programmpunkten auf. Dies in 21 Häusern – so vielen wie noch nie.
Eindrücke von Zeit und Raum
In der Ausstellung Urgeschichte, dem Museum zum Anfassen und Experimentieren, wird Gross und Klein in die Altseinzeit versetzt. Zwischen modernster Technologie und Kindheitserinnerungen bewegt sich das Programm des Medienpartners RTR: Tonia Maria Zindel erzählt im vor zehn Jahren bezogenen Medienhaus romanische Märchen. Der Raum für Stille, die Tanzschule Tanzerina und die Architekten maurusfrei entwickeln im Haus Trippel innere und äussere Räume mittels Meditation, Bewegung und Architektur. Das Bildarchiv der Fundaziun Capauliana beinhaltet über 25’000 Werke verschiedenster Stilrichtungen aus vier Jahrhunderten und Chur Tourismus führt mit beweg- ten Frauengeschichten durch die Stadt.
Bühnenkunst auf und neben den Bühnen
Slampoetry von Laurin Buser und Lara Stoll gibt es in der Werkstatt zu hören. Im Rätischen Muse- um kommt es in «Lunte riechen!» zur szenischen Begegnung mit Jürg Jenatschs Musketieren. Das Theater Chur zeigt mit dem Schweizer Innovationspreis ausgezeichneten Nouveau Cirque von «Tr’espace». Die Lia Rumantscha überrascht mit Musiktheater für eine Wirtin und zweieinhalb Sänger. In der Kantonsbibliothek und im Staatsarchiv Graubünden lassen Kurt Grünenfelder und Valentin Kessler hundertjährige Verbrechen aus den Aktenschränken auferstehen. Gion Mathias Cavelty, Domenic Janett und Robert Grossmann sind «Drei Bündner im Schnee» – und zwar im Bündner Naturmuseum.
Bewegende und bewegte Bilder
Das Bündner Kunstmuseum, das nach dem Um- und Neubau erstmals wieder seine Räume für den Langen Samstag öffnet, präsentiert sich in verschiedenen Führungen als Garten der Künste. Im Forum Würth lernt das Publikum das Schaffen Marc Chagalls kennen und kann auch gleich ein Jubiläumskunstobjekt mitgestalten. Lange Bilder für den Langen Samstag: So umschreibt die Fotostiftung Graubünden ihre Panorama-Ausstellung aus aller Welt, während die Galerie Luciano Fasciati zu ihrem 25-jährigen Jubliläum in der Stadtgalerie eine Video-Lounge einrichtet. Kleinformatiges hängt und steht dafür im Kabinett der Visionäre: Die Werke von Bündner Kunstschaffenden loten die Dimension von 10 cm x 10 cm x 10 cm aus.
Spiellust und Wortspiele
Weekly Jazz testet die Filmmusikkenntnisse der Zuhörerinnen und Zuhörer und vertont Stummfilme. Marco Luca Castelli und Christian Sprecher halten inspirierende und geschichtsträchtige Reden in der Postremise – Nico Semsrott hingegen, der traurigste Komiker der Welt, gibt in der Klibühni den staatlich nicht anerkannten Demotivationstrainer. Lina Button öffnet im GKB Auditorium die
«Silberbüx» für das ganz junge Publikum und im Weinbaumuseum erklingt nationale und internationale Volksmusik von Quintinò. In der Galerie Cuadro 22 sind «Waving Hands» mit Hannes Barfuss und Yassin Mahdi zu hören. Auch der Bahnhof Chur feiert sein zehnjähriges Bestehen und lädt in die Annexhalle zu einem Bläser-Quartett-Konzert der Kammerphilharmonie Graubünden.
In der Rathaushalle und in den Gassen der Altstadt zaubert das Lumibike in Zusammenarbeit mit dem Lenzerheidner Zauberwald Projektionen an die Gemäuer und Fassaden. Eröffnet wird die Zauberlicht-Parade mit einer Show der Förderklasse Frysis von der Tanzschule Stellwerk, die am Nachmittag auch mit den Extrabussen unterwegs sein werden und dieses Jahr ebenfalls ihr zehn- jähriges Bestehen feiern.
Zum Jubiläumsabschluss kommt es im Theater Chur: Die Churer Jazzbrü- der Luca und Dario Sisera sowie der Zürcher Pianist Yves Theiler laden die beteiligten Künstler und Künstlerinnen des Langen Samstag zur eigens für das Jubiläum konzipierten Klang-Performance im Dunkeln – ein Experiment für das Publikum wie auch für alle beteiligten Kulturschaffenden.
Kulinarik und Ausklang
Damit Kultur auch auf den Tellern und in den Gläsern zelebriert wird, arbeitet der Lange Samstag mit Gastropartnern zusammen. Dieses Jahr unterstützen das Café Zschaler, das Gasthaus Gansplatz, das Ristorante Ticino, das Romantik Hotel Stern sowie das Tres Amigos den Anlass. Die Studierenden der höheren Fachschule des Kulinarikpartners SSTH kümmern sich an mehreren Standorten um das leibliche Wohl des Publikums. Viele Häuser bieten darüber hinaus eigene Spezialitäten an. Wer das Jubiläum gebührend ausklingen lassen möchte, kann den Langen Samstag in der Postremise und in der Galerie Cuadro22 noch bis um drei Uhr früh verlängern.
Tickets sind bereits jetzt bei Chur Tourismus im Bahnhof erhältlich, am Langen Samstag auch an den Kassen der beteiligten Häuser. Weitere Informationen zum Langen Samstag sowie das Programm sind unter www.langersamstag.ch zu finden.
(Bild: zVg.)