Am Samstag schlossen sich interessierte Jugendliche und junge Erwachsene in Chur zusammen, um offiziell die queere Jugendgruppe «whatever» zu gründen. Es ist eine Gruppe für «queere» – also nicht klassisch heterosexuelle – Jugendliche. «whatever» beschäftigt sich hauptsächlich mit der ausserberuflichen und ausserschulischen Freizeitgestaltung und will einen geeigneten «Safespace» für die «falschsexuelle» Jugend in Graubünden schaffen.
An der zweiten Session des Jugendparlaments Stadt Chur vom November 2015 reichte eine Kommission des Jugendparlaments einen Vorstoss ein. Dieser Vorstoss beauftragte den Parlamentsvorstand, eine queere Jugendgruppe im Kanton Graubünden zu gründen. Eine Arbeitsgruppe des Jugendparlaments beschäftigte sich seither mit der Aufgabe, gemeinsam mit JugendparlamentarierInnen und interessierten Jugendlichen diese Gründung zu begleiten. Das Resultat dieser Arbeit ist «whatever». Die queere Jugendgruppe trifft sich jeden ersten Donnerstag des Monats (Beginn 19 Uhr) im Treff der Jugendarbeit Stadt Chur und ist offen für alle interessierten Jugendliche bis 28 Jahre.
Leidensdruck für queere Jugend mindern
Das Stillschweigen darüber, dass Heterosexualität als normal angesehen wird, muss gemäss den Initianten gebrochen werden. «Queere Leute sind ein gleichwertiger Gesellschaftsteil, der diskriminiert wird», schreibt Co-Leiter Pascal Pajic in einer Medienmitteilung, «mit der Jugendgruppe will ‹whatever› queeren Jugendlichen ermöglichen, einen Raum für sich zu finden, in dem sie sein können, wie sind, ohne sich zu verstellen.»
Ziel der Organisation sei zu informieren, Vorurteile abzubauen und für die Jugendlichen einen Safespace zu schaffen. Die gesellschaftlichen Rollenbilder pressten Menschen in Kategorien, welche «normal» sind und «abnormal». Wer aus diesen Kategorien ausschere, müsse sich verstellen, ihre Persönlichkeit unterdrücken und würde leiden. Diesen Leidensdruck will ‹whatever› bekämpfen.
(Symbolbild: Pixabay/Logo ‹whatever›))