Im Oktober lädt das Ortsmuseum Bergün an drei Montagen zu einem speziellen Rundgang: «Was verbirgt sich hinter dieser Tür?»
Vielen Besuchern Bergüns mag der wunderbar erhaltene historische Dorfkern des typischen Strassendorfs fast wie eine Filmkulisse anmuten. Die schönen Engadiner Häuser mit den typischen Scraffiti, Erkern und Fenstern, die alten aufwendig gearbeiteten Holztüren – doch was verbirgt sich hinter den schweren Sulér Türen, wie sehen die Häuser von innen aus? Am 03., 10. und 17. Oktober öffnet nun das Ortsmuseum Bergün jeweils um 16:30 Uhr seine Tür für interessierte Besucher.
Die Idee mit der Spezialführung stammt von Corina Puorger, sie möchte den Menschen im Kanton während der Ferienzeit ein weiteres attraktives Ausflugsziel bieten, und das bewusst an einem Montag, wo Museen normalerweise geschlossen bleiben. Die Feriengäste auf der anderen Seite lädt sie zu Anfang ihres Ferienaufenthaltes in Bergün zu einem besonderen Einstieg ein um dem Leben in einem Bergdorf mit seinen Traditionen näher zu kommen.
Während der einstündigen Führung erfahren die Besucher, was alles unter dem Dach des wunderschönen Engadiner Bauernhauses aus dem späten 16. Jahrhundert Platz hat. Neben dem Ortsmuseum und der Bibliothek beherbergt das Haus auch die Modelleisenbahn der Strecke Preda-Bergün, das Zivilstandsamt und den Sitz des Vereins cumünanza culturela Pro Bravuogn.
Das ehrwürdige Gebäude war sehr lange nicht bewohnt, nur der Wirtschaftsteil wurde bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts noch von einem Bauern als Stall genutzt. Heute sind dem Besucher alle Räume in dem alten Haus zugänglich, viele sind sogar noch im Originalzustand zu bewundern, so auch das Herzstück des kleinen Museums, die Bündner Arvenstube von 1782, welche für Ziviltrauungen genutzt wird. Beim Wandeln durch die Räume wird die Geschichte wieder lebendig – so bieten die Räume neben den verschiedenen Wechselaustellungen zur Geschichte Bergüns im Wandel der Zeit aktuell auch zwei Ganzjahresausstellungen. „Latsch als Drehort für Heidi 1952 und 2014“ und „Die Toten von Falein“. Dank der Zusammenarbeit mit dem archäologischen Dienst Graubünden konnte eine umfassende Ausstellung rund um die Gebeine realisiert werden, und zusätzlich kann der Besucher die 8 Gewinner Krimis des Parc Ela Wettbewerbs vom vergangenen Sommer in der gemütlichen Parc Ela Sofaecke lesen und anhören. Die Prämierung der 8 besten Geschichten rund um die Toten von Falein fand im Juni im Rahmen des Bergfahrt Festivals im Ortsmuseum statt.
Die Spezialführungen „Was verbirgt sich hinter dieser Tür?“ mit Corina Puorger sind ein „Schnuppermoment“, aber die Einladung in den Sulèr – welcher übrigens auch für Veranstaltungen gemietet werden kann – ist natürlich auch Werbung für das Ortsmuseum Bergün, welches jetzt im Herbst sein 25jähriges Bestehen feiert.
(Bild: zVg./GRHeute)