In Graubünden werden 2017 die Krankenkassenprämien um 5% erhöht. Was einem da so durch den Kopf geht…
Wer im Bündner Rheintal lebt, lebt auch mit Zecken. Vor allem wer einen Hund oder eine Katze im Haushalt weiss, kennt die ekligen, schwarzen Blut-Pickel, die sich im Fell der Vierbeiner einnisten. Und da man weiss, dass Zeckenbisse auch Menschen gefährlich werden können, dachte sich Frau, sie könnte sich ja eigentlich mit den drei Kids impfen lassen. Also schnell beim Arzt anrufen und nachfragen, und schon hat man ein Date für vier.
Dann ist er da, der grosse Impftag, die Kids seelisch auf den kleinen Piks vorbereitet. Ist man erstmal beim Arzt, gehts zuerst ins Wartezimmer. Selbst da geht alles ruckzuck, nach 5 Minuten sind gleich alle vier aufs Mal dran. Die Spritzen warten aufgezogen im Krankenzimmer, der Doktor kommt und setzt sie stilsicher, eine nach der andern. Das ging ja rasch. 20 Minuten nach Betreten der Praxis sind Frau und drei Kinder wieder vor der Tür, statt am Schrecken der Zecken fast verrecken geht’s mit einer Ladung Antikörper sicher nach Hause.
Der Schrecken ist aber nicht weg, sondern flattert in anderer Form ins traute Heim. Die Arztrechnung kommt, die 20-minütige Visite kostet 150.80 Franken. Der Haken an der Sache: 150.80 Franken pro Person. Das heisst: Vier Personen x 150.80 Franken = stolze 603.20 Franken für etwas, was jeder Samariter, Zugsanitäter, Apotheker oder Heilsarmist auch hätte tun können. Beim Doktor kostet’s 603.20 Franken und ich bin froh, dass die Krankenkasse den grössten Teil zahlt. Das wäre sonst ja noch schöner!
PS: «Erhöhung der Krankenkassen-Prämien» heisst nicht, dass die Krankenkassen an den höheren Kosten schuld sind.
(Bild: Pixabay)