Kino Apollo wird zur Parallelwelt

Premiere im Kino Chur: Am späten Samstagnachmittag verschmelzen Kino, App, Augmented Reality und das wahre Leben zum Film-Erlebnis «Polder».

Der Pokémon-Go-Sommer-Hype hat das Potenzial von «Augmented Reality», die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung, einer breiten Öffentlichkeit bewusst gemacht. Die neuen technischen Möglichkeiten machen auch nicht vor dem traditionellen Kino-Erlebnis halt. «Polder» heisst der Film, der die Zuschauer morgen auch in Chur in seinen Bann ziehen will.

Vor Filmbeginn laden die Besucher die Polder-App auf ihr Handy und begeben sich dann auf einen geführten, knapp halbstündigen Smartphone-Walk rund ums Kino, der die Zuschauer mit fantastischen Geschichten, erweiterter Realität und interaktiven Elementen auf das Kino-Erlebnis einstimmt. Zurück im Kinosaal schickt der Film seine vorbereiteten Zuschauer dann in eine Welt aus digitalen Nebenwelten und Gamer-Sehnsüchten.

«Für uns ist das ein absoluter Versuchsballon», so Kino-Betreiber Markus Kalberer vor der Premiere. Bisher sei der Film vor allem in Grossstädten gelaufen, die Reaktionen seien mehrheitlich positiv ausgefallen, so Kalberer. Deshalb habe man sich entschieden, das Format auch einmal in einer mittelgrossen Stadt zu testen. Kalberer ist allerdings nicht sicher, ob solche Modelle, die Kino und (virtuelle) Realität miteinander verbinden, Zukunft haben. Auf jeden Fall habe man es ausprobieren wollen, deshalb sei der Film ins Programm aufgenommen worden.

Wer allerdings denkt, Polder sei ein besseres Pokémon Go, täuscht sich. Die Science-Fiction-Geschichte spart nicht mit düsteren Szenarien. Der schweizerisch-deutsche Film ist die Fortsetzung des Alternate-Reality-Games «Der Polder», das 2013 für Aufsehen gesorgt hatte. «’Polder› ist nichts für Kinder, es ist ziemlich gruselig», verspricht Markus Kalberer Gänsehaut. Das Abenteuer gibt es morgen Samstag um 17.30 Uhr im Kino Apollo zu erleben.
(Bild: zVg.)