Text: Sandra Savin / Bilder: Sandra Savin resp. aus ihrem Sketchbook
Wie soll die Stadt der Zukunft aussehen? Wie würden wir sie planen? Wie verbinden wir die verschiedensten Bedürfnisse der Bewohner? Wie kreieren wir den immer knapper werdenden Lebensraum? Wie können wir neuen Lebensraum schaffen? Das alles ist Urban Planing. Das Thema, das uns alle betrifft. Das Thema, das unsere Klasse eine Woche lang in Amsterdam begleitet hat. Eine skizzierte, fiktive Stadt ist mein Ergebnis. Inspiriert durch und von Amsterdam und seinen Bewohnern.
Viele Hochhäuser werden nach dem gleichen Schema gebaut. Ein rechteckiger Betonblock. Zwar praktisch, weil platzsparend, aber wieso immer so langweilig? Als ich nach Ideen suchte, wollte ich unbedingt auch das Land und die Kultur Amsterdams einbeziehen. Jeder will schliesslich in einer Stadt leben, mit der er sich identifizieren kann. Ausserdem soll alles, was man für das Leben braucht, kombiniert werden und dies auf möglichst kleiner Fläche. Das heisst, der nächste Lebensmittelladen oder der Arbeitsplatz soll sich in der Nähe befinden. Eine wunderbare Grünfläche muss in unmittelbarer Nähe sein. Alles ist klug vernetzt und die Wege werden so auf ein Minimum verkürzt und Emissionen für die Infrastruktur verringert und die Umwelt geschont.
Als ich das berühmte Viertel «De 9 Straatjes» im Herzen Amsterdams ausgekundschaftet habe, ist mir aufgefallen, dass zwar Brücken die Häuser an den Grachten verbinden. Aber wenn man aufstockt, muss die Verbindung auch hoch über den Dächern passieren. Wer will schon immer bis ganz nach unten auf die Strasse, wenn sich oben auf den Dächern die Freizeit und das Leben abspielen?
Als Verbindung dienen im Prinzip schwebende Brücken, die gleichzeitig auch direkt als Wohnraum genutzt werden können.
Im nächsten Schritt habe ich die verschiedenen Bereiche des «Lebens» in Livingspaces eingeteilt. Von oben nach unten und umgekehrt. Freizeit, Wohnen, Shopping, Arbeiten und ein Untergrund Parkhaus. So können alle Bereiche miteinander kombiniert werden. Alles auf kleiner Fläche, in einem Viertel, das schon fast wie eine kleine Ministadt funktionieren könnte.
Die Parks befinden sich zuoberst, mit einer unglaublichen Aussicht und sonnigen Grünflächen zum Relaxen. Wichtig war mir auch, die alten, wunderbaren Altbauten zu bewahren. Nicht nur, weil sie grosse Anziehungspunkte für Touristen sind, sondern auch, weil sie dem ganzen Viertel, oder ganz Amsterdam, diesen speziellen Charme verleihen. Wieso also auch nicht alt mit neu kombinieren, anstatt alles Alte abzureissen und von vorne beginnen?
Und so sieht also meine Vision der Future Livable City aus, oder zumindest wie ein ideales Viertel aussehen könnte.
Dies wäre doch mal eine einmalige Skyline mit Wiedererkennungswert! Für die Schweiz könnte ich mir dann vielleicht Käse, Uhren oder bekannte Bergspitzen hoch über den Dächern vorstellen.
Die Planung einer Stadt ist nie ganz abgeschlossen, sondern muss ständig weiterentwickelt und angepasst werden. Morgen sehen meine Skizzen vielleicht schon wieder völlig anders aus. Wir als Multimedia Studenten sind zwar keine Raumplaner oder Architekten, aber fürs Erste sollen meine Skizzen zum Nachdenken anregen, die Menschen zum Träumen verleiten und auf das Thema Urban Planning aufmerksam machen. Die Herausforderungen, die auf uns zukommen, sind riesig und wir brauchen für die Zukunft viele kreative Köpfe, die Ideen bringen, Menschen, die mithelfen und Communities, die zusammenarbeiten. Es betrifft jeden von uns. Damit wir alle an einem Ort wohnen können, der lebenswert ist. Wie sieht Ihre perfekte Stadt der Zukunft aus?
Interessiert, was wir sonst noch alles in unserer Woche in Amsterdam gemacht haben? Auf meinem Blog finden Sie noch weitere Beiträge zum Thema Urban Planning.
Sandra Savin studiert im 3. Semester Multimedia Production an der HTW Chur.
Dies ist ein Blog-Beitrag der HTW Chur.
(Bilder: Sandra Savin)