An der Delegiertenversammlung der CVP Graubünden in St. Moritz standen der Sport und Tourismus im Vordergrund. Zudem wurden die Parolen für die eidgenössischen Vorlagen vom 25. September gefasst. Für das Schneesportzentrum auf der Lenzerheide wurde eine Resolution verabschiedet.
Die Delegiertenversammlung der CVP Graubünden fand in St. Moritz statt. «Wenn wir uns heute in St. Moritz zur DV treffen, wollen wir damit zum Ausdruck bringen, dass sich die Welt für die CVP Graubünden nicht nur in Chur abspielt», sagte Parteipräsident Stefan Engler einleitend. «Wenn die übrigen Parteien jetzt unsere regionenfreundliche Politik etwas neidvoll und hilflos nicht anerkennen wollen, werden wir sie in Zukunft immer wieder an ihre Aussagen erinnern.»
«Zum Thema unseres Parteitages von heute in St. Moritz haben wir sportliche Grossveranstaltungen und deren volkswirtschaftliche Relevanz gemacht», sagte Stefan Engler weiter. Dabei unterstrich er, dass es sehr positive Beispiele in Graubünden gebe, wie sich Graubünden sportlich richtig positioniere. So nannte der Parteipräsident die im nächsten Jahr stattfindende Ski-WM in St. Moritz sowie die Mountainbike-Weltmeisterschaft auf der Lenzerheide. Gerade Letztere sei wichtig, um Graubünden auch im Sommertourismus zu positionieren. Die Delegierten der CVP Graubünden verabschiedeten für die Stärkung des Sportes eine Resolution: Die Bündner Regierung soll im Hinblick auf eine schnelle Realisierung eines Nationalen Schneesportzentrums in der Schweiz am Standort Lenzerheide in Vorleistung gehen.
Weiter orientierte Daniel Schaltegger, Medienchef Alpine Ski WM 2017, über die Ski-WM, die nächstes Jahr in St. Moritz stattfindet. St. Moritz habe bereits eine lange Tradition mit der Austragung von sportlichen Grossveranstaltungen, so mit der Ski-WM und Olympia. Mit der nächstjährigen Austragung wolle man aktiv Standort- und Imageförderung betreiben. Das Ziel sei dabei klar, die Nachhaltigkeit zu fördern.
Ein anderes Olympia-Projekt
Grossrat Remo Cavegn (CVP, Bonaduz) stellte den Delegierten Olympia 2026 vor. Er zeigte dabei vor allem die Chancen auf, die Olympia für Graubünden bieten würde. Dem Vorwurf der Zwängerei hielt er sogleich entgegen, dass es sich um ein ganz anderes Projekt handle als dasjenige, über welches 2013 abgestimmt wurde. Remo Cavegn erinnerte daran, dass sich zudem die Rahmenbedingungen stark verändert haben. So sei mit der Agenda 2020 des IOC gewährleistet, dass Olympische Winterspiele nachhaltig ausgestaltet werden. Zudem habe sich das wirtschaftliche Umfeld stark geändert – Stichwort: Frankenstärke, Zweitwohnungsinitiative. Zum Stand der Dinge erläuterte Remo Cavegn, dass das Grobkonzept bei der Regierung eingereicht wurde und dieses vorsehe, dass ausschliesslich auf bestehende Infrastrukturen und vorhandene Sportstätten gesetzt werde. Zudem sei es sinnvoll, auch ausserkantonale Infrastrukturen zu nutzen.
Grossrat Romano Paterlini (CVP, Lenzerheide) zeigte in seinem Referat die Chancen eines nationalen Schneesportzentrums auf. Aufgrund der Evaluation, welche der Bund durchgeführt habe, sei klar, dass Lenzerheide am besten für ein nationales Schneesportzentrum geeignet sei. Nicht nur die bestehende Infrastruktur, auch die Erschliessung und die zentrale Lage sprechen für den Standort Lenzerheide. Insgesamt habe der Sport eine sehr grosse wirtschaftliche, aber auch gesundheitliche Bedeutung. Zu den Zielen gehöre, Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern wieder auf den Schnee zu bringen, Lücken im bestehenden Angebot zu schliessen und auch einkommensschwachen Familien den Wintersport näher zu bringen. Nicht zu unterschätzen sei auch die volkswirtschaftliche Bedeutung eines nationalen Schneesportzentrums. Nachdem der Bundesrat entschieden hatte, das Projekt zu sistieren, plädierte Romano Paterlini deshalb dafür, den Druck für eine Realisierung des Zentrums zu erhöhen. Dazu beschlossen die Delegierten der CVP Graubünden eine Resolution (siehe unten).
CVP fasst Parolen
Der Parteivorstand fasste die Nein-Parole zur Volksinitiative «Für eine nachhaltige und ressourceneffiziente Wirtschaft». Nationalrat Martin Candinas führte aus, dass das Anliegen der Initiative zwar im Grundsatz nicht falsch sei. Die CVP engagiere sich für eine nachhaltige und ressourceneffiziente Wirtschaft. «Die Initiative ist jedoch mit ihren extremen Forderungen schlichtweg nicht umsetzbar und unrealistisch.» Die JA-Parole fasste der Parteivorstand zum Nachrichtendienstgesetz. Ständerat Stefan Engler zeigte auf, dass angesichts der veränderten Bedrohungslage die Änderung des Nachrichtengesetzes notwendig sei. Die geltende Gesetzgebung sei überholt und der islamistische Terror sei die offenkundigste Gefahr. Da im Vergleich zu den Nachbarländern die nachrichtendienstlichen Möglichkeiten sehr beschränkt seien, sei die Revision angebracht.
An der Delegiertenversammlung stellte Fritz Nyffenegger, Gemeinderat und Co-Präsident der CVP St. Moritz, die Volksinitiative «AHVplus: für eine starke AHV» vor. Er warnte davor, dass die Initiative auf Kosten der kommenden Generationen die AHV-Renten akut gefährden könnten. Es stehe die Solidarität zwischen den Generationen auf dem Spiel. Die Delegiertenversammlung lehnte die Initiative klar ab.
(Quelle: CVP Graubünden, Bild: EQ Images)