Willkommen zur Saison 2016/17, wo das beste Logo der National League A darüber bestimmt, wer sich GRHeute Pauer Ranking Hockey Logo Champion nennen darf! Weil dieses Ranking der Start zur neuen Pauer Ranking Saison ist, gibt es für heute 12 statt 10 Plätze.
Ein siebenköpfiges Experten-Team aus Grafikern, Marken-Berater, Hockey-Fans und Journalisten hat sich zusammengesetzt und mitgeholfen, das Pauer Ranking festzulegen.
Als Kriterien galten der allgemeine Stil, die Tradition, die Hockey-igkeit, die technische Umsetzung, die Kompaktheit und schlussendlich mein subjektiver Geschmack, der soweit ich weiss, immer recht hat. (Und nur um diese 12 Logos in dieser Version. Keine alten Logos, keine Leibchen Diskussionen, keine alternativen Logos oder Auftritte).
Das Gremium war sich einig: Ein Logo (also das Emblem auf Wikipedia) für einen Eishockey-Verein sollte idealerweise ein 1:1 Format haben – so wirkt es auf dem Leibchen am Besten, und dort zählt es am Ende.
Ein gutes Hockey-Logo sollte aber auch auf anderen Artikeln gut aussehen. Es muss kontrastreich sein, die Tradition ehren, einen Bezug zur Region herstellen und dabei gleichzeitig den Sport vermitteln. Es sollte einfach, klar, eigenständig und schnell erkennbar sein. Und ein Hockey-Logo muss Kompaktheit (Stärke) zeigen, nicht Schnörkelei (Schwäche). Keine leichte Aufgabe, wie ein paar Vereine zeigen.
12. EV Zug (43 Pts)
Plus-Punkte
Was man Positives sagen kann: Irgendwie ist das neue Logo sport-tauglicher als der alte funky Auftritt. Trendy Jugend-Partys können aber auf jeden Fall weiterhin ausgelutschte Elemente aus dem EVZ Logo nutzen.
Minus-Punkte
2010 erklärte der EVZ das Redesign: „Der Stierenmarkt hat in Zug eine grosse Tradition und der Stier ist deshalb als Wappentier prädestiniert.“ (Hm, da ist ein Stier im Kantonswappen von Zug?). Die Umsetzung ist genau so schwach wie die Begründung: Die Linien sind unruhig, der Stier ist schlecht erkennbar und mit all den Effekten und Rahmen entsteht ein visueller Overkill. Der Puck wirkt aufgezwungen. Alles ist überladen. Ein Fan fragt zurecht: „Lamborghini sponsort jetzt also ein Hockey Team?“ (Zug war übrigens das einzige Team, das von niemandem höher als der 8. Platz rangiert wurde).
11. EHC Biel (45 Pts)
Plus-Punkte.
Praktisch nichts. Der Einbezug der Tradition mit der Visualisierung der beiden Äxte gibt ein paar Trostpunkte, damit hat es sich auch schon. Ok, auf zum Bashing!
Minus-Punkte.
Das Design ist stinklangweilig und hat keinen Fokus. Die Umsetzung ist monoton, die Linien und Konturen sind alle gleich: Lieblos und ohne Spannung. Ein Farbklotz. In Kleinstanwendungen erkennt man nichts, und die Farbpalette ist willkürlich. Gemäss dem EHC Biel erklärt sich das wie folgt: „Rot und Gelb bleiben unsere offiziellen Farben, aber das Team spielt bereits in Rot-Blau und hat auch schon einen Teppich in der Kabine in den selben Farben.“ Also doch nicht willkürlich. Ein Teppich definiert den neuen Wischi-Waschi-Auftritt des EHC Biel. (Wer genug lange hinschaut, sieht zudem einen kopflosen Superhelden mit einem H auf der Brust und angewinkelten Armen. Hiller-Man?)
10. HC Fribourg-Gottéron (51 Pts)
Plus-Punkte
Der Drache hat Tradition und ist clever umgesetzt. Technisch ist das Logo sauber gemacht.
Minus-Punkte
Wirklich funktional ist der Komplett-Auftritt nicht. Das Logo besteht aus zwei klar unterschiedlichen Elementen. Es besteht Null Harmonie zwischen dem alten Montreal-Canadiens-Look-alike-Emblem und dem Drachen. Der Drache hält das Emblem nicht mal in den Händen. Zudem fällt das Logo zu dunkel und kontrastarm aus. Too much.
9. HC Genève-Servette (56 Pts)
Plus-Punkte
Genf hat einzigartige Farben, passende Schriften. Und sie sind seit 2010 die 3D-Clipart-Version (halbwegs) losgeworden. Genf ist gut erkennbar. Aber…
Minus-Punkte
Wirklich kreativ ist der Pseudo-Retro-Look nicht. Und schon gar nicht als primäres Logo. Die Platzierung des neuen Cliparts lässt zu wünschen übrig. Und die Schriften wirken klobig. Genf-Servette ist ein guter Brand, sie hätten einen stärkeren Auftritt verdient. Die Spengler-Cup-Variante mit dem Adler hat auf jeden Fall mehr Potential.
8. HC Lausanne (58 Pts)
Plus-Punkte
Das Logo ist schnörkellos, klar, und leicht erkennbar. Auf unnötige Schriften wird verzichtet, und auch die Farbwahl stimmt. Alles in allem ein runder Auftritt, passend zum besten Uniformen-Look der Liga, oder?
Minus-Punkte
Schlussendlich leidet das Logo daran, dass es einen Trend (das böse Maskottchen Logo) verfolgt, der nur selten die Zeit übersteht. Und der Löwe sieht nicht mal böse aus, ein Experte fragt zurecht, ob der vor Schmerz stöhnt. Und der Vergleich mit dem ZSC Lions Logo fällt vernichtend aus. Wer elf Jahre später ein Logo entwirft, das derart ähnlich daherkommt, verdient keinen besseren Platz.
7. ZSC Lions (66 Pts)
Plus-Punkte
Beim Redesign bleiben die Lions ihrem Ami-Look treu und behalten die drei farbigen Buchstaben im Logo – cool, das erinnert an Krutow. Der Zett kann zudem von sich sagen, dass sie einer der Pioniere in der NLA waren in Bezug auf „Neue-Action-Maskottchen“.
Minus-Punkte
Das Logo wirkt wie ein Zirkus, und von weitem betrachtet, sieht man nur den Buchstaben S. Zudem wirkt der Löwe eher traurig/verzweifelt und hat eine softe Mähne wie ein Schlagersänger. Die kitschige Kursiv-Schrift gibt massiv Abzüge und ähnlich wie bei Fribourg-Gottéron wird altes mit neuem schlecht fusioniert. Das Zusammenspiel zwischen Löwe und Ami-Buchstaben funktioniert so nicht.
6. SCL Tigers (67 Pts)
Plus-Punkte
Die Tigers haben ebenfalls Tradition, und an dieser wird kaum gerüttelt. Die Umsetzung wirkt alt, und genau das macht den Charme aus. Die SCL Tigers sind leicht erkennbar. (Konsequenterweise hätten sie bei der alten, zahmen Variante bleiben sollen, und nicht auf den Bad-Boy-Look-Zug aufspringen sollen). Und die Idee, vier NLB Titel mit Sternen im Logo zu verewigen, ist derart lächerlich/genial, das gibt automatisch Plus-Punkte.
Minus-Punkte
Das Logo mit den vielen Linien müsste vereinfacht werden.
5. SC Bern (79 Pts)
Plus-Punkte
Das Boston Bruins Template mit den acht Abschnitten funktioniert für Bern ideal, die Farben stimmen und die Schrift ist gross und wuchtig. In der Mitte der Bär im Retro-Look, der einen roten Hockey-Stock als Zunge hat. (Oder einen solchen auffrisst, schwierig zu sagen). Nichts zu viel, nichts zu wenig. Sehr schön.
Minus-Punkte
Die Farben Rot und Schwarz sind etwas kontrastarm. Die Schrift ist dementsprechend schwer lesbar, was vor allem Abzug gibt, da sie ein integraler Bestandteil des Logos ist.
4. Kloten Flyers (80 Pts – 1 Top Nomination)
Plus-Punkte
Alleine das Eliminieren des alten Logos mit dem fliegenden K gibt schon Plus-Punkte. Und auch wenn das neue Logo wie ein Restaurant aus den 70er oder eine christliche Vereinigung aussieht: Das visuelle Spiel von Hockey-Stock und Flugzeug ist clever. Das Logo ist sauber und dynamisch: Die Linien sind kräftig, alle Details sind am richtigen Ort, der Gesamtauftritt ist stimmig.
Minus-Punkte
Das Logo an sich wirkt dürr und schmal – nicht wirklich kräftig. Ansonsten nicht viel Negatives. (Übrigens das einzige Team, das neben den folgenden drei eine Top-Rangierung erhielt.)
3. HC Ambri-Piotta (81 Pts – 1 Top Nomination)
Plus-Punkte
Ein Klassiker. Eigenständig, kompakt, einfarbig. Alles, was ein Logo können muss. Und dass das Design nach 70s trieft, macht es umso passender. Kein neuer Auftritt könnte La Montara besser visuell transportieren, als der sofort erkennbare Ambri-Puck.
Minus-Punkte.
Wenig. Die Buchstaben sind etwas schwer lesbar. Trotzdem ein wunderschön stimmiges Logo. Die Schweizer Antwort auf die Toronto Maple Leafs.
2. HC Lugano (85 Pts – 2 Top Nominationen)
Plus-Punkte
Schwarz-Gelb ist in der Schweiz Synonym für den HC Lugano, und auch das Logo ist diesem Look treu geblieben. In den letzten 30 Jahren haben die Tessiner ihr Logo zwar immer wieder angepasst, ein Basis-Look ist aber nie verloren gegangen. Das ist genial. Auch wenn das neue Logo (eine Hommage an das Logo der 70er Jahre, das von den Fans gewählt wurde) etwas simpel umgesetzt ist, so ist es doch sofort als HCL erkennbar. Das kontrastreichste Logo der Schweiz.
Minus-Punkte
Sonderlich kreativ ist das neue Logo nicht, eher wirkt es wie eine Vorlage aus einem Logo-Design-Kurs. Der Puck wirkt zu gross, die legendären „Augen“ wurden leider weggelassen. Schade. Aber ansonsten ein erneut starker Auftritt des HC Lugano. (Der 80er Look hätte sich den Spitzenrang geholt).
1. HC Davos (87 Pts – 3 Top Nominationen)
Plus-Punkte
Heimvorteil yada yada. Fakt ist: Alles stimmt, nichts ist falsch. Die Linien, die Formen, das clevere Zusammenspiel der Buchstaben. Die Tradition hinter dem Auftritt, die Eigenständigkeit, und die Kompatibilität. Ein (fast) perfektes Hockey-Logo. (Vor allem, seit die temporären Höllen-Malerei-Steinböcke auf den beiden Seiten Gott sei Dank wieder verschwunden sind.)
Minus-Punkte
Man könnte darüber streiten, dass das verzogene H ein typographisches No-Go ist. Ändert nix daran, dass der HCD das beste Logo hat und somit offizieller GRHeute Pauer Ranking Logo Champion 2016 ist.
(Zumindest bis Lugano den Jörg-Eberle-Look zurückbringt).
Das Hockey Pauer Ranking ist eine wöchentliche Hockey Kolumne mit den zehn wichtigsten Meldungen, besten Spielern und lustigsten Aktionen der Woche. Ein Ranking, das man nicht zu ernst nehmen sollte.
(Bild: GRH)